Stand: 14.11.2019 11:57 Uhr

Bezahlen per App: Schnell, aber auch sicher?

Eine Hand hält ein Smartphone an ein elektronisches Bezahlgerät. © imago images/Westend61
Annähern genügt: In drei bis elf Sekunden ist der Bezahlvorgang per App abgeschlossen.

Im Supermarkt wird es immer beliebter: Kunden zahlen weder mit Bargeld noch mit Karte, sondern halten nur kurz ihr Smartphone oder ihre Smartwatch an das Kassenterminal. Die Rechnung begleichen sie dabei binnen weniger Sekunden per App. Stiftung Warentest hat zwölf populäre Bezahl-Apps, die mit verschiedenen Verfahren arbeiten, unter anderem auf Sicherheit und Datenschutz geprüft. Davon arbeiten mit dem drahtlosem NFC-Verfahren (Near Field Communication):

  • Apple Pay
  • Deutsche Bank Mobile
  • Digitale Karten der Volks- und Raiffeisenbanken
  • Fitbit Pay
  • Garmin Pay
  • Google Pay
  • Mobiles Bezahlen der Sparkassen
  • Postbank Finanzassistent 

Und diese Apps funktionieren mit Einmal-Pin oder QR-Code:

  • Bluecode - Mobiles Bezahlen
  • Edeka - Angebote & Gutscheine
  • Netto: Angebote & Deutschlandcard-Punkte einlösen
  • Payback - Karte, Coupons

Datenschutz in Bezahl-Apps ist gut

Viele Verbraucher fragen sich, ob ihre persönlichen Daten beim Bezahlen mit dem Smartphone sicher sind. Nun geben die Warentester Entwarnung. Die Apps seien sehr sicher, häufig sogar sicherer als die Zahlung mit Kreditkarte. Beim Zahlen mit Bezahl-App werden nämlich nicht die Daten der hinterlegten Kreditkarte übertragen, sondern eine Stellvertreter-Nummer. Geraten die Daten der Transaktion in unbefugte Hände, können die Betrüger in der Regel nichts damit anfangen, so Stefan Fischer von Stiftung Warentest.

Unterschiede beim Datensammeln

Große Unterschiede haben die Tester bei den Funktionen der Apps entdeckt: Edeka, Netto und Payback seien Apps zur Kundenbindung, die dazu konzipiert seien Daten zu sammeln. Die Anbieter wollen wissen: Wer kauft was, wann und wo ein? Apple dagegen erklärt, keine Daten zu sammeln. "Das konnten wir auch so nachvollziehen", sagt Fischer. Google informiert in den Datenschutzbestimmungen, dass Daten erfasst werden. Diese würden allerdings momentan nicht für personalisierte Werbung verwendet.

Postbank bei den Geschäftsbedingungen vorn

Gerade in den Datenschutzerklärungen und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen haben die Warentester deutliche Mängel bei etlichen Anbietern entdeckt. Am besten schnitt die Bezahl-App der Postbank ab. Auch das Zahlsystem der Volks- und Raiffeisenbanken wurde gut bewertet: Allerdings konnten die Prüfer nicht kontrollieren, welche Daten an wen fließen, da die App sehr gut verschlüsselt war.

Die Bezahl-App muss zur Bank passen

Welche Bezahl-App am Ende für den Nutzer die richtige ist, ist aber nicht nur eine Frage der Datensicherheit. Denn längst nicht alle Banken arbeiten mit allen Anbietern zusammen. So können etwa Kunden der Sparkassen oder der Volks- und Raiffeisenbanken Apple Pay noch nicht nutzen.

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Markt | 08.06.2020 | 20:15 Uhr

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