Stand: 06.03.2020 15:38 Uhr

Katinger Watt: Naturschönheit hinterm Deich

Vogelschutzgebiet Katinger Watt aus der Luft gesehen © NABU
Wiesen, Wald und Wasser prägen das Schutzgebiet Katinger Watt.

Der Name führt in die Irre: Ziel eines Ausflugs in das Katinger Watt im Süden der Halbinsel Eiderstedt in der Nähe von Tönning ist nicht der trockengefallene Meeresboden, sondern eine von Menschen geschaffene Landschaft. Zwar bestimmten einst Ebbe und Flut den Rhythmus der Natur, doch als Schutz vor Hochwasser wurde das Gebiet zwischen 1967 und 1973 eingedeicht und hat sich dadurch erheblich verändert.

Heute zeigt sich das Vogelschutzgebiet Katinger Watt als Flickenteppich aus Teichen, Gräben, Grün- und Ackerflächen sowie einem 350 Hektar großen Wald, der um 1980 angelegt wurde. Dämme und Deiche trennen das insgesamt etwa 12 Quadratkilometer große Gebiet von der Nordsee und der breiten Mündung der Eider.

Lebensraum auch für seltene Arten

Blick auf eine Wiese und einen See mit Vogel-Beobachtungshütte im Katinger Watt. © NDR Foto: Kathrin Weber
An den Teichen fühlen sich viele Vögel wohl, die sich gut beobachten lassen.

Vögel und Pflanzen haben den ungewöhnlichen Naturraum - mit einer Mischung aus Süß- und Salzwasser - längst erobert. Seltene Arten wie Haubentaucher und Eisvögel, Austernfischer, Kiebitze und Säbelschnäbler leben dort. Dazu kommen Tausende Zugvögel, die regelmäßig auf ihren langen Reisen in der Region rasten.

Naturschutzbund bietet Führungen und Informationen

Auch Menschen sind im Katinger Watt willkommen. Wer sich für Flora und Fauna des Gebietes interessiert, sollte einen Besuch im NABU-Naturzentrum einplanen. Es liegt am Rand des Naturschutzgebiets etwas abseits der Landesstraße 305, drei Kilometer nördlich des Eidersperrwerks. Eine Ausstellung zeigt die Entwicklung der Fläche in den vergangenen Jahrzehnten ohne den Einfluss der Gezeiten (geöffnet von April bis Oktober sowie nach Vereinbarung).

Eingang zum NABU-Naturzentrum im Katinger Watt. © NDR Foto: Kathrin Weber
Das NABU-Naturzentrum informiert ausführlich über das Schutzgebiet.

Im Lehrgarten wachsen Dutzende Pflanzen, ein Teich sowie Spiel- und Entdeckungssationen bieten viel lehrreiche Abwechslung - speziell auch für Kinder. Die Mitarbeiter bieten verschiedene Führungen und Exkursionen an, beantworten gerne Fragen und geben Tipps.

Wandern, Radfahren und Vögel beobachten

Auf markierten Wander- und Radwegen können Besucher das Katinger Watt auch auf eigene Faust erkunden. Wer sich drei Stunden Zeit nimmt, kann eine gut zehn Kilometer lange Runde drehen. Einen guten Überblick über Wald, Wiesen und Gewässer gewinnt man vom aufgeschütteten Eiderdamm aus.

Beobachtungsturm im Vogelschutzgebiet Katinger Watt © NABU
Der Beobachtungsturm wurde einem Seezeichen nachempfunden.

In der Nähe des Naturzentrums gibt es außerdem drei Beobachtungshütten, in denen Menschen den Tieren unbemerkt nahe kommen können. Das Naturzentrum verleiht dazu auch Ferngläser. Besonders gut lässt sich das Gebiet von einem 13 Meter hohen Beobachtungsturm aus überblicken, der selbst den Eiderdamm zur Nordsee überragt.

Karte: Naturschutzgebiet Katinger Watt

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Grüne Wiesen und Wege auf der Wanderroute durch Katinger Watt © NDR Foto: Sven Jachmann

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