Urwüchsige Naturlandschaft an der Este. © NDR Foto: Irene Altenmüller

Estewanderweg: Unterwegs von der Nordheide zur Elbe

Stand: 15.06.2022 15:52 Uhr

Auf 61 Kilometern schlängelt sich die Este von ihrer Quelle in der Lüneburger Heide bis zur Mündung in die Elbe bei Cranz. Im nördlichen Teil führt ein Wanderweg am Wasser entlang durch Wälder und hübsche Orte.

Der Estewanderweg ist 37 Kilometer lang und lässt sich sehr gut in Teilstrecken erkunden, wobei am südlichen Ende in der Nordheide eine besonders schöne Etappe lockt: Startpunkt ist das malerische Dörfchen Bötersheim mit einer historischen Wassermühle samt Mühlenteich und einer tausendjährigen Eiche. Diese liegt etwas versteckt hinter einem Kriegerdenkmal. In stetem Auf und Ab geht es durch dichten Wald entlang des Flussufers über schmale Pfade und Brücken.

Ein Holzwegweiser schildert den Estewanderweg aus. © NDR Foto: Irene Altenmüller
Von Bötersheim nach Hollenstedt führt der Weg durch naturnahen Wald.

Die naturnahe Strecke ist ein kleines Abenteuer, denn an manchen Stellen versperren umgestürzte Bäume den Weg. Nach etwa neun Kilometern ist Hollenstedt erreicht, der Ort kündigt sich bereits vorher durch das stete Brausen der nahe gelegenen Autobahn an. Bevor Hollenstedt erreicht ist, lohnt sich ein Blick auf den historischen Burgringwall in der Esteniederung. Die Burg wurde im 9. Jahrhundert angelegt, der Wall war einst vier Meter hoch.

Von Hollenstedt nach Moisburg

Blick auf die historische Moisburger Mühle. © Freilichtmuseum Kiekeberg
Die historische Amtswassermühle in Moisburg ist noch immer regelmäßig in Betrieb.

Der nächste Streckenabschnitt führt von Hollenstedt nach Moisburg. Dort lohnt der Besuch des Mühlenmuseums. Es ist in einer historischen Wassermühle aus dem 18. Jahrhundert untergebracht, die noch immer regelmäßig Korn für Bäckereien in der Region mahlt. In der Ausstellung können Besucher sich über die Geschichte dieser und anderer Mühlen informieren. Einen Abstecher lohnt auch die alte Kirche aus dem 13. Jahrhundert.

Die nächste Teilstrecke führt von Moisburg nach Buxtehude. Sie lässt sich auch gut im Kanu zurücklegen. Die Paddeltour dauert etwa zweieinhalb Stunden, die Boote werden von den regionalen Kanuverleihstationen auf Wunsch an der Ausstiegsstelle abgeholt.

Von Buxtehude durch das Alte Land zur Elbe

Buxtehude ist ein guter End- oder auch Startpunkt für eine Tour, denn dort fahren sowohl Regionalzüge als auch die S-Bahnlinie 3, die zwischen Stade und Hamburg verkehrt. Wer weiter in Richtung Estemündung wandern möchte, durchquert die Buxtehuder Altstadt mit ihren hübschen Fachwerkhäusern am Fleet in Richtung Norden.

Die Altstadt von Buxtehude mit Fleet. © picture alliance / Petra Schumacher
Fachwerkhäuser am Fleet verbreiten in Buxtehude holländisches Flair.

Vom Hafen Buxtehudes mit dem Estewehr sind es noch etwa elf Kilometer zur Elbe. Der Weg führt in Richtung Norden aus der Stadt hinaus ins Alte Land. Dort ist die Este tideabhängig. An ihrem östlichen Ufer geht es nun auf dem Deich in Richtung Estebrügge. Am Wegesrand sind mehrere Bracks zu sehen: Dabei handelt es sich um Becken, die bei früheren Deichbrüchen entstanden sind und mit Brackwasser - einer Mischung aus Süß- und Salzwasser - gefüllt sind.

Von Estebrügge an die Elbe

In Estebrügge überqueren die Wanderer den Fluss auf einer weiß-blau gestrichenen Drehbrücke. Schon im Mittelalter stand dort eine Brücke, die dem Ort auch ihren Namen gab. Sie war die einzige Überquerung der Este in ihrem Unterlauf. Von dort sind es noch etwa vier Kilometer nach Norden bis Cranz an der Elbe. Dort befindet sich das große Estesperrwerk. Wanderer können in Cranz mit der Fähre nach Hamburg-Blankenese übersetzen.

Der Estewanderweg ist mit W1 markiert. Da er meist in Flussnähe verläuft, ist die Orientierung relativ einfach. Für Radfahrer sind die häufig schmalen Pfade des Wanderwegs ungeeignet - sie können auf den etwa 65 Kilometer langen Este-Radweg ausweichen, der an der Quelle der Este in Wintermoor beginnt.

Karte: Estewanderweg (grober Verlauf)

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Der Ewer "Margarete" im Fleth von Buxtehude. © imago/imagebroker/Bahnmüller

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