Willkommen in der Wildtier-Klinik
Ein Krankenhaus für verletzte Wildtiere: In Leiferde bei Gifhorn in der Südheide hat der Naturschutzbund (NABU) bereits 1979 eine solche Station eingerichtet. Pro Jahr werden dort rund 2.000 Tiere, meist Vögel, geheilt und gepflegt, um sie wieder in die Natur entlassen zu können. Ein Schwerpunkt liegt auf Weißstörchen. Einige von ihnen können nach einem Unfall nicht mehr fliegen und leben dauerhaft im Freigelände des Artenschutzzentrums. So wird ein Storch bereits seit 1998 beherbergt, als er nach einem Stromschlag von einem Strommast gefallen war. Der bekannteste Storch in Leiferde heißt Fridolin. Der gesunde Vogel kehrt seit Jahren immer wieder zur Brut in das Nest auf einem hohen Schornstein zurück. Eine Kamera beobachtet Fridolin und seine Partnerin dabei und überträgt die Bilder auf einen Monitor des Zentrums.
Obhut auch für Exoten
Die Tierschützer arbeiten nicht hinter verschlossenen Türen. Sie verstehen das Artenschutzzentrum auch als umweltpädagogische Einrichtung, in der Besucher gegen ein geringes Eintrittsgeld willkommen sind. Auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Gelände einer ehemaligen Molkerei stehen mehrere Volieren, in denen neben heimischen Vögeln auch Papageien und andere Exoten leben. Sie wurden von Behörden beschlagnahmt, da ihre früheren Halter gegen Tier- oder Artenschutzgesetze verstoßen hatten. Zwei Käfige sind so groß, dass verletzte Vögel darin wieder fliegen lernen können.
Neben Vögeln kümmert sich der NABU in Leiferde auch um Tiere wie Schildkröten oder Schlangen, insgesamt pro Jahr um rund 200 Arten. Zusätzlich bietet er Seminare für Erwachsene und Kinder vom Kindergarten- bis zum Schulalter an. Gruppen können einstündige Führungen über das Gelände buchen.
Karte: Artenschutzzentrum Leiferde
