Norderney: Das bietet die ostfriesische Insel Urlaubern

Stand: 10.07.2023 14:31 Uhr

Mit 14 Kilometern Länge und bis zu 2,5 Kilometern Breite ist Norderney die zweitgrößte der Ostfriesischen Inseln. Neben Strand und Natur lockt das Seebad mit zahlreichen Events auch für junge Gäste.

Im Gegensatz zu den kleineren Ostfriesischen Inseln gibt sich Norderney städtisch. Mit rund 6.000 Einwohnern ist sie die bevölkerungsreichste der sieben bewohnten Inseln. Urlauber können ihr Auto mitbringen und ein Bus kreist auf einer Ringlinie durch die im Westen gelegene Stadt Norderney. Ein Krankenhaus, Ärzte und Apotheken sichern die medizinische Versorgung.

Festivals, Triathlon und Filmfest

Bühne und Besucher beim Summertime-Festival am Strand von Norderney © imago images / Future Image Foto: T. Gadegast
Die Besucher des Summertime-Festivals haben Meerblick.

Mit zahlreichen sportlichen Events wollen die Tourismusmanager auch junge Gäste ansprechen. Beim White Sands Festival an Pfingsten geht es um Beachvolleyball und andere Trendsportarten am und im Wasser. Im Spätsommer steht ein Triathlon auf dem Terminkalender. Das kulturelle Angebot reicht vom Summertime-Popfestival über Kino bis zu klassischen Konzerten. Auch das Internationale Filmfest Emden findet teilweise auf Norderney statt.

Stadt Norderney: Insel-Zentrum im Westen

Die Bebauung konzentriert sich auf den westlichen Inselteil. In Stadt Norderney befinden sich der Fähranleger und viele Geschäfte, Restaurants, Cafés und Kneipen sowie das Meerwasserbad mit Thalassozentrum und Sauna.

Strand, Dünen-Aussichten, Rad- und Wanderwege

Ein Fernrohr auf einer Aussichtsplattform oberhalb der Dünen von Norderney. © NDR Foto: Frank Radel
Aussichtsplattformen bieten einen Blick über die Dünenlandschaft.

Der Osten ist kaum bebaut und bewohnt, große Teile gehören zum Nationalpark Wattenmeer. Insgesamt besteht Norderney zu fast 70 Prozent aus Strand und Dünen. Der lange Sandstrand im Norden der Insel ist im Sommer ein reizvolles Ziel für Sonnenhungrige und lädt zu jeder Jahreszeit zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Rund 80 Kilometer Rad- und Wanderwege führen durch die vielfältige Landschaft, zu der auch Salzwiesen und mehrere Wäldchen gehören. Viele Wege kommen am Leuchtturm auf einer Düne in der Mitte der Insel vorbei. Drei erhöhte Plattformen bieten interessante Aussichten auf Meer, Strand und Dünen.

Thalasso-Zentrum mit Saunen und Erlebnisbad

Bei vielen Gästen ist Norderney auch wegen seines großen Thalasso-Zentrums Badehaus beliebt. Neben verschiedenen Meeralgen-Anwendungen, Schlamm-Bädern und Inhalationen bietet es einen großen Sauna- und Spa-Bereich mit mehreren kalten und warmen Bädern. Im Erlebnisbad gibt es eine 60 Meter lange Rutsche sowie ein Brandungsbecken mit Meerwasser. Das Thalasso-Konzept beinhaltet auch Bewegung an der frischen Meeresluft, etwa auf den zehn Thalasso-Kurwegen der Insel mit 1,8 bis gut 13 Kilometern Länge.

Historischer Leuchtturm und Conversationshaus

Der alte Leuchtturm auf Norderney. © Fotolia Foto: Anne Katrin Figge
Fast alle Rad- und Wanderwege auf Norderney führen zum Leuchtturm.

Zu einem Inselurlaub gehört auch ein Besuch des alten Leuchtturms. Mit 54 Metern Höhe überragt der von 1871 bis 1874 errichtete Backsteinbau alle anderen Gebäude auf der Insel. 254 Stufen führen vom Sockel bis zur Aussichtsplattform an der Turmspitze. Das Besondere: Die Leuchtfeuerlinse stammt aus Frankreich und dreht sich links herum, was in Deutschland einzigartig ist. Eine Glaskuppel ermöglicht den freien Blick auf die technische Anlage.

Leuchtturm und Aussichtsplattform sind von April bis Oktober täglich einige Stunden geöffnet. Zu den weiteren historischen Bauten Norderneys zählt das sogenannte Conversationshaus aus dem 19. Jahrhundert. Das ehemalige Kurhaus beherbergt heute unter anderem die Tourist-Information, eine Bibliothek und einen Leseraum mit Kamin.

Marienhöhe: Ein Pavillon für die Königin

"Norder neye Oog" - Nordens neue Insel - wurde Norderney früher genannt. Denn geologisch gesehen ist das Eiland die jüngste der Ostfriesischen Inseln. Gleichzeitig ist Norderney das älteste deutsche Nordseebad, gegründet 1797. Die sogenannte Marienhöhe, ein Pavillon, wurde im 19. Jahrhundert für Königin Marie von Hannover auf einer Düne im Nordwesten der Insel errichtet und beherbergt heute ein Café.

Geschichte erleben: Fischerhaus und Bademuseum

Damen am Badekarren am Strand von Norderney um 1910. © picture-alliance / akg-images Foto: akg-images
Badeurlaub anno 1910: Damals waren die Badekarren für die Kurgäste unerlässlich.

In der Nähe des Hafens steht die einzige je auf einer ostfriesischen Insel erbaute Windmühle - "Selden Rüst", seltene Ruhe, von 1862. Wer sich für die Geschichte und Traditionen Norderneys interessiert, ist im Fischerhaus richtig. Das Heimatmuseum in der Nähe des Weststrandes zeigt, wie die Insulaner einst gelebt haben. Über die Reise- und Badekultur vergangener Zeiten informiert das Bademuseum, das neben einer Dauerausstellung auch Sonderschauen zeigt.

Der Ausrufer - Beruf mit langer Tradition auf Norderney

Wo ist der nächste Bäcker und wie komme ich am schnellsten zum Strand? Auf diese und andere Fragen weiß der "Ausrufer" stets eine Antwort. In den Sommermonaten läutet der Mann mit der roten Schirmmütze jeden Vormittag seine schwere Messingglocke und versorgt Urlauber wie Einheimische mit lauter Stimme mit den neuesten lokalen Nachrichten einschließlich Wettervorhersage. Dieser sehr spezielle Beruf hat auf der Insel eine lange Tradition.

Watt Welten: Ausstellung über den Nationalpark Wattenmeer

Die Watt Welten auf Norderney © picture alliance/dpa Foto: Hans-Christian Wöste
Das Watt als Vorbild: Das Nationalparkhaus hat eine geriffelte Außenfassade.

Nicht versäumen sollten Urlauber einen Ausflug in den Nationalpark Wattenmeer - am besten unter fachkundiger Führung. Das Nationalparkhaus Watt Welten am Hafen informiert in einer Ausstellung über die einzigartige Landschaft. Dort erfahren Besucher nicht nur, welche besonderen Tiere und Pflanzen im Nationalpark leben, sondern auch, welche Probleme es gibt, etwa mit Müll und Windkraftanlagen auf See.

Zum Wrack am Ostende wandern

Als beliebtes Wanderziel auf Norderney gilt das Wrack eines Muschelbaggers im äußersten Osten. Er wurde 1968 zum Freischaufeln eines festsitzenden Schiffes genutzt und strandete dabei selbst. Das Wrack ist nicht zu verfehlen: Spaziergänger erreichen es über den einzigen zulässigen und markierten Weg durch diesen Teil der Insel.

Anreise nach Norderney

Wer mit dem Auto anreist, fährt bis Norddeich und kann sein Auto dort entweder auf einem Dauerparkplatz abstellen oder es mit der Fähre nach Norderney nehmen. Achtung: Während der Saison gelten in einigen Zonen Fahrverbote.
Bahnreisende fahren bis Norddeich-Mole. Von dort fahren mehrmals täglich Fähren nach Norderney. Die Überfahrt dauert 45 bis 60 Minuten. Ab Fähranleger verkehren Linienbusse.
Möglich ist es auch, bei Bedarf von Norddeich aus nach Norderney zu fliegen.

Karte: Sehenswertes auf der Insel Norderney

Weitere Informationen
Blick auf die Insel Juist aus der Luft. © imago images /imagebroker

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