Einblicke in die Welt des Watts
Kaum etwas prägt das Wattenmeer so sehr wie der Wandel: Ebbe und Flut formen das Watt jeden Tag aufs Neue, sein teilweise extremer Lebensraum lockt seltene Tiere und Pflanzen an. Wegen dieser Einzigartigkeit wurde das Wattenmeer zum Weltnaturerbe erklärt. Was das Wattenmeer so besonders macht und warum es geschützt werden muss, zeigen die Watt Welten im Erlebniszentrum im Nationalparkhaus auf der Insel Norderney.
Ein Haus wie das Watt
Mit seiner geriffelten Fassade erinnert das Nationalparkhaus auch von außen an das Watt. "Die Optik soll neugierig machen auf spannende Themen", sagt Biologin und Nationalparkhaus-Leiterin Sonja Wolters. Genauso wie das Wasser das Watt formt, formt am Gebäude der Wind die Optik. Hunderte geriffelte Windfähnchen aus Holz legen sich immer wieder zu neuen Mustern.
Abwechslungsreiche Ausstellung spart kein Thema aus
Abwechslungsreich ist auch die Ausstellung selbst. Auf rund 600 Quadratmetern präsentiert sie den Lebensraum Watt: vom riesigen gestrandeten Pottwal bis zur winzigen Garnele. Im Erdgeschoss stehen Aquarien mit kleinen Fischen, und auf der Dachterrasse thront als Klettergerüst eine überdimensionale Kornweihe, das Symboltier der Insel: Ein Brutpaar der geschützten Greifvögel lebt auf Norderney. Insgesamt gibt es nur noch wenige Kornweihen an der Küste.
Das Nationalparkhaus zeigt auch, dass das Wattenmeer nicht frei von Konflikten ist. Baustellen für Offshore-Windkraftanlagen und Müll stören das sensible ökologische Gleichgewicht. Unter einer dicken Lupe können Besucher Müllpartikel im Sand suchen. An einer anderen Station zeigt ein Geräuschpegel an, bei welchem Dezibelwert die Schmerzgrenze von Schweinswalen erreicht wird, die sich an Offshore-Baustellen verirrt haben. Auch die Folgen der Überfischung einiger Arten thematisiert die Ausstellung.
Karte: Sehenswertes auf der Insel Norderney
