Wunderland organisiert kleinste G20-Demo der Welt
In Hamburg startet in wenigen Tagen der G20-Gipfel, Dutzende Demonstrationen sind angekündigt. Und auch das Hamburger Miniatur Wunderland steht ganz im Zeichen der Proteste: Der komplette Hamburg-Abschnitt der Modelleisenbahn-Ausstellung hat sich in eine Demo-Zone im Miniatur-Format verwandelt. Tausende winzige Protestplakate, in die Höhe gehalten von kleinen Wunderland-Figuren, recken sich den Besuchern entgegen. Auf ihnen sind die Wünsche und Forderungen echter Menschen zu lesen.
Demo-Gebotszone statt Verbotszone

"Wir haben unseren Hamburg-Abschnitt letzte Woche zur Demonstrationsgebotszone erklärt. Jeder kann dort seinen Wunsch für eine bessere Welt platzieren. Stellvertretend für einen großen Menschen streckt 'ein kleiner Mann' die Botschaft in den Himmel", erklärt Wunderland-Gründer Frederik Braun die Aktion. Die Forderungen auf den Mini-Plakaten stammen nicht nur von Besuchern des Wunderlandes. Jeder kann über das Internet seinen Wunsch nennen, der dann vor Ort auf ein Plakat geklebt wird. So ist in den vergangenen Tagen bereits eine Mini-Demonstration für eine bessere Welt mit mehr als 5.000 Plakaten herangewachsen. Neue Plakate kommen fast im Minutentakt hinzu.
Wünsche für eine bessere Welt artikulieren
Es sei ihnen wichtig gewesen "nicht eine Demonstration gegen etwas zu machen, sondern Wünsche und Lösungen für eine bessere Welt zu artikulieren", erklärt Gerrit Braun, der gemeinsam mit seinem Bruder Frederik das Wunderland leitet. "Demokratie ist eine Verpflichtung und wir Hamburger sollten den Trumps, Putins und Erdogans dieser Welt zeigen, wie schön eine bunte, vielstimmige, tolerante und weltoffene Stadt sein kann."
Wunderland bleibt während des G20-Gipfels geöffnet
Trotz möglicher Absperrungen und anderer Hindernisse bleibt das Miniatur Wunderland während des G20-Gipfel übrigens geöffnet. Demonstranten und Delegierte seien gleichermaßen willkommen und eingeladen, ihre Botschaft zu platzieren, so Gerrit Braun.
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