Haferflocken: Lecker nicht nur in Müsli und Porridge

Stand: 03.06.2023 13:45 Uhr

Ob als Müsli oder Porridge: Hafer ist ideal für einen guten Start in den Tag, denn er sättigt und enthält viele Nährstoffe. Auch für süße Desserts und herzhafte Aufläufe ist das Getreide geeignet.

Auf dem Frühstückstisch hat Hafer einen festen Platz. In Form von Flocken ist das Getreide eine wichtige Zutat von Müslis und Breien. Für einen Haferbrei oder ein klassisches schottisches Porridge die Flocken mit Wasser oder Milch aufkochen, kurz quellen lassen und nach Belieben mit frischem Obst, Nüssen und Honig servieren.

Overnight Oats: Schnelles Frühstück und gesunder Snack

Eine Schüssel Haferbrei mit Banane und Heidelbeeren steht auf dem Tisch. © NDR Foto: Claudia Timmann
Haferbrei schmeckt besonders gut mit frischen Früchten.

Wer morgens nicht schon kochen möchte, für den sind Overnight Oats ideal: Dafür die Haferflocken am Abend vorher mit Milch anrühren und über Nacht im Kühlschrank quellen lassen. Morgens nur noch nach Geschmack mit Nüssen, Honig, Kakaopulver und klein geschnittenem Obst mischen. Tipp: Für eine herzhafte Variante kann man den Brei mit Gemüse oder auch mit Avocado und gekochtem Ei vermischen.

Haferflocken eignen sich auch für andere herzhafte Gerichte. Vermischt mit Ei sind sie eine gute Basis für Bratlinge. In Aufläufen kann man die Flocken einfach unter das Gemüse mischen, mit einer gewürzten Eiermilch übergießen und im Ofen überbacken.

Backen mit Hafermehl: Mit anderem Mehl vermischen

Zum Backen ist Hafer nur bedingt geeignet, da er nur sehr wenig Klebereiweiß enthält. Hafermehl muss deshalb mit anderen Mehlsorten gemischt werden. Sehr schmackhaft sind Kekse aus Haferflocken mit etwas Weizen- oder Dinkelmehl. Eine bekannte britische Süßspeise mit Hafer ist Apple Crumble. Dafür klein geschnittene Äpfel in eine Auflaufform füllen, Haferflocken mit Butter, Mehl sowie Zucker und Zimt zu Streuseln vermischen und über die Äpfel streuen. Anschließend im Ofen überbacken.

Fein- und großblättrige Flocken: unterschiedliche Herstellung

Haferflocken auf einem Holzlöffel. © fotolia.com Foto: Printemps
Haferflocken werden aus dem ganzen Korn hergestellt und sind daher besonders gesund.

Um aus den Körnern Flocken herzustellen, werden diese zunächst gedämpft und dann gewalzt. Haferkörner, die vor dem Walzen in Stücke geschnitten werden, sind feinblättrig, großblättrige Flocken entstehen aus ganzen Körnern. Feinblättrige Flocken sind zarter und werden bei Zugabe von Flüssigkeit schnell zu Brei, großblättrige sind kernig und haben mehr Biss. Beide Sorten lassen sich auch gut miteinander kombinieren.

Wertvolle Ballaststoffe

Da die Randschichten und der Keim der Körner beim Walzen erhalten bleiben, sind Haferflocken immer ein Vollkornprodukt und enthalten als solches reichlich Ballaststoffe. Spezielle Ballaststoffe im Hafer, die Beta-Glucane, wirken positiv auf den Blutzucker- und Blutfettspiegel: Bei Insulinresistenz kann einer Haferkur helfen, zudem senkt Hafer den Cholesterinwert. Schon im Mittelalter war die heilende Kraft des Hafers bekannt. Warmer Haferbrei gilt traditionell als Hausmittel bei Bauchschmerzen.

Darum ist Hafer so gesund

Hafer ist die wohl gesündeste heimische Getreidesorte. 2017 war er Arzneipflanze des Jahres. Neben den gesunden Ballaststoffen liefert er vergleichsweise viel Eiweiß und enthält wichtige Mineralstoffe, besonders Zink und Eisen, aber auch Magnesium. Außerdem stecken im Hafer eine ganze Reihe Vitamine, vor allem Biotin, B1 und B6.

Hafer: Glutenfreies Getreide

Hafer enthält zwar etwas Klebereiweiß (Gluten), jedoch eine Form, die gut verträglich ist. Allerdings kommt es häufig beim Anbau oder bei Weiterverarbeitung und Transport von Hafer zu Verunreinigungen mit anderen glutenhaltigen Getreidesorten. Wer kein Gluten verträgt (Zöliakie), muss daher bei Hafer auf die Kennzeichnung "glutenfrei" auf der Packung achten.

Expertinnen und Experten

Dr. Matthias Riedl, Medicum Hamburg MVZ GmbH

Internist, Diabetologe & Ernährungsmediziner
Beim Strohhause 2
20097 Hamburg
www.medicum.de


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