Stand: 17.07.2020 08:47 Uhr

Amarant - eiweißreich und glutenfrei

von Anneke Müller
Amarant auf einem Holzlöffel. © fotolia.com Foto: Printemps
Die kleinen runden Samen sind besonders beliebt in Schokoriegeln oder als Müslizutat.

Ob Müsli, Keks oder Schokoriegel: Seit einigen Jahren ist Amarant - oft auch als Amaranth bezeichnet - aus dem Sortiment der Bioläden und Reformhäuser kaum wegzudenken. Die Pflanze mit den kleinen runden Samen zählt zu den sogenannten Pseudogetreiden: Das sind Körnerpflanzen, die botanisch zu einer anderen Pflanzenart zählen, den sogenannten Fuchsschwanzgewächsen, aber ähnlich wie Getreide verwendet werden.

Optisch erinnern die kleinen runden Samen an Hirse. Sie enthalten kein Gluten und sind deshalb besonders für Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit interessant. Sie können Amarant und andere Pseudo-Getreide als Ersatz etwa für Weizen oder Roggen verwenden.

Kochen mit Amarant

So lässt sich Amarant etwa zu Mehl vermahlen, um damit Pfannkuchen zu backen. Zum Backen von Kuchen oder Brot sollte allerdings herkömmliches Mehl oder glutenfreies Stärkemehl beigemischt werden, weil die Backwaren sonst nicht aufgehen und der Teig brüchig wird.

Der kräftige, nussige Geschmack von Amarant passt außerdem gut zu herzhaften Gerichten, beispielsweise als Beilage zu Gemüse oder Fleisch. Auch zu Aufläufen und Bratlingen lassen sich die Samen verarbeiten.

Früchtemüsli mit Quinoa und Amaranth
Kombiniert mit Früchten und Joghurt ergibt Amarant ein gesundes Frühstück.

Zubereitung: Den Amarant ähnlich wie Reis mit der doppelten Menge Wasser etwa 20 bis 30 Minuten bei niedriger Temperatur garen. Anschließend würzen und nach Belieben mit etwas Butter servieren oder weiterverarbeiten. Für süße Aufläufe kann der Amarant auch in heißer Milch aufquellen. Im zugedeckten Topf erhitzt, lässt sich aus den Samen zudem eine Art Popcorn herstellen. Der gepuffte Amarant kann auch im Müsli verwendet werden.

Amarant ist sehr eiweißreich und enthält zudem relativ viel Eisen sowie ungesättigte Fettsäuren. Außerdem hat das Pseudogetreide einen hohen Anteil an Zink, Calcium und Magnesium. Allerdings enthält Amarant auch Tannine – also Gerbstoffe, die die Aufnahme von Proteinen, Vitaminen und Spurenelementen im Körper hemmen können.

Die Pflanze stammt ursprünglich aus Südamerika und wird dort schon seit mehr als 6.000 Jahren angebaut. Amarant wächst aber auch in milderen Lagen Mitteleuropas, in Deutschland etwa am Oberrhein. Bei den Urvölkern Südamerikas war Amarant eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Die Inkas nutzten Amarant sogar als Medizin. Aufgrund des hohen Eisengehalts setzten sie den Sud des Pseudogetreides gegen Blutarmut, Karies und Parodontitis ein.

Amarant oder Amaranth?

Besonders auf Verpackungen findet sich häufig die Bezeichnung "Amaranth" für das Pseudogetreide, also mit einem h am Ende. Laut Duden ist unter "Amaranth" jedoch ein dunkelroter Farbstoff zu verstehen - in Anlehnung an die schönen roten Blüten der Amarant-Pflanze. Das Wort "Amarant" bezeichnet dagegen die Pflanze selbst mit ihren kleinen Samen. Trotzdem hat sich die Schreibweise "Amaranth" vielfach durchgesetzt - vermutlich, weil sie der englischen Bezeichnung für das Pseudogetreide entspricht.

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