Zika-Virus: Wie groß ist die Gefahr für uns?
Die Ausbreitung des Zika-Virus schreitet in Lateinamerika schnell voran. Es gehört zur Familie der sogenannten Flaviviren und wurde 1947 in Uganda entdeckt. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen und verursacht Fieber mit Gelenkschmerzen. Insbesondere Schwangere sind gefährdet, da das Virus nicht selten zur sogenannten Mikrozephalie führt – einer Erkrankung, bei der betroffene Kinder mit einem zu kleinen Kopf geboren werden. Und bei Erwachsenen steht das Virus mittlerweile in Verdacht, in seltenen Fällen schwere neurologische wie das Guillian-Barré-Syndrom auszulösen. Bei dieser Erkrankung entzünden sich die Nerven durch Attacken des Immunsystems, wodurch das Gehirn nicht mehr mit den Körpermuskeln kommunizieren kann.
Wie verbreitet sich das Zika-Virus?
Allerdings zeigt nur einer von fünf Infizierten überhaupt Symptome. Neben einem Hautausschlag sind Fieber und Kopfschmerzen typisch. Problematisch ist vor allem der Verbreitungsweg des Virus: Neben der gesicherten Infektion über die Gelbfiebermücke und die asiatische Tigermücke, wird es auch durch Geschlechtsverkehr verbreitet.
Forscher: Keine Gefahr einer Epidemie in Deutschland
Zwar ist das deutsche Klima zu kalt für seinen Hauptüberträger, die Gelbfiebermücke, jedoch nicht für ihren nahen Verwandten, die Tigermücke. Diese könnte auch hierzulande das Virus übertragen. So wurde schon 2015 eine Kolonie von etwa 4.000 Tigermückenweibchen in Freiburg entdeckt und vernichtet. Die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro werden von vielen Experten als Schwungrad für eine weltweite Verbreitung des Zika-Virus gesehen.
Dennoch sehen Forscher keinen Grund für eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus in Deutschland. Demnach könne es zu einzelnen Übertragungen kommen, jedoch sei eine Epidemie unwahrscheinlich. Auch die bisher registrierten rund 50 deutschen Zika-Fälle haben sich alle als Urlaubsinfektionen herausgestellt, eine Person hat sich durch Geschlechtsverkehr angesteckt.
Reisende in Zikagebiete sollten sich daher mit langer Kleidung und Insektensprays vor Mückenstichen schützen. Schwangeren wird von einer Reise in die betreffenden Gebiete abgeraten, denn bisher gibt es weder eine Impfung noch eine wirksame Behandlung.
