Senior fasst sich mit beiden Händen an die Schläfe © fotolia.com Foto: BillionPhotos.com

Mini-Schlaganfall: Ursachen und Symptome erkennen

Stand: 16.06.2021 09:21 Uhr

Eine Lähmung in der Hand, ein Taubheitsgefühl im Bein, Probleme beim Sprechen: Auch wenn die Symptome nach wenigen Augenblicken wieder verschwinden, können sie Vorboten eines größeren Schlaganfalls sein.

Transitorische ischämische Attacken (TIA) sind ein Notfall, den man unbedingt ernst nehmen muss - auch wenn die Symptome nach wenigen Minuten wieder verschwinden. Denn das Risiko für einen schweren Schlaganfall ist in den Tagen nach einer TIA stark erhöht.

Bei Symptomen: Überwachung auf Spezialstation sinnvoll

Betroffene sollten auch bei vorübergehenden Symptomen mindestens drei Tage lang möglichst auf einer Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) überwacht werden. Dort werden eventuell vorhandene Blutgerinnsel mit blutverdünnenden Medikamenten aufgelöst.

Vorsicht bei vorübergehendem Sehverlust

Kommt es bei einer transitorischen ischämischen Attacke zu einem kurzfristigen Sehverlust, sollten Betroffene unverzüglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Dabei handelt es sich um eine Durchblutungsstörung im Sehzentrum (Amaurosis fugax). Anschließend erleiden 20 Prozent der Betroffenen einen Schlaganfall.

Ursache der Amaurosis fugax kann zum Beispiel eine verengte Halsschlagader sein, in der sich kleine Blutgerinnsel bilden, die ins Gehirn gelangen können. Mit einem Stent, der die Halsschlagader offenhält, und Blutverdünnern lässt sich die Gefahr in der Regel beseitigen.

Schnelle Behandlung nach TIA ist entscheidend

Sollte es in den Tagen nach der TIA zu einem schweren Schlaganfall kommen, muss sofort der Notarzt gerufen werden, um den Betroffenen ohne Zeitverlust in die nächste dafür ausgerüstete Klinik zu bringen. Wird der Schlaganfall innerhalb der ersten viereinhalb Stunden nach dem Auftreten der Symptome behandelt, lassen sich bleibende Schäden verringern und oft sogar ganz verhindern.

Schnell-Check: Schlaganfall erkennen

  • Bitten Sie den Betroffenen zu lächeln. Ist das Gesicht dabei einseitig verzogen, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin. Das ist ein Hinweis auf eine Durchblutungsstörung im motorischen Zentrum des Gehirns.

  • Bitten Sie den Betroffenen, die Augen zu schließen, die Arme nach vorn zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Wenn die Arme nicht gleichzeitig gehoben und die Handinnenflächen nach oben gedreht werden können, also sinken und sich drehen, deutet auch das auf eine Störung der Motorik hin.

  • Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen? Versteht die Person die Aufforderung nicht? Das Sprachzentrum im Gehirn kann dann betroffen sein.

Sprechen die Symptome für eine TIA oder einen Schlaganfall, gilt es keine Zeit zu verlieren: Sofort den Notruf 112 wählen, um eine schnellstmögliche Diagnostik und Behandlung sicherzustellen!

 

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