Ein Kühlpack auf einem Fuß © fotolia Foto: Dan Race

Stechender Schmerz im Fuß: Ermüdungsbruch erkennen

Stand: 26.09.2022 12:28 Uhr

Macht sich beim Auftreten ein stechender Schmerz im Fuß bemerkbar, ohne dass eine Verletzung vorliegt, kann es sich um einen Ermüdungsbruch handeln. Ursache ist oft eine andauernde Überlastung des Fußes. Was hilft?

Stechender Schmerz beim Auftreten, der ganz plötzlich ohne Unfall oder Verletzung auftritt und nur bei Entlastung nachlässt, ist typisch für einen sogenannten Ermüdungsbruch, der im normalen Röntgenbild nicht zu erkennen ist. Anders als der Begriff vermuten lässt, bricht der Knochen meist nicht durch. Ursachen für einen Ermüdungsbruch können Osteoporose oder übermäßiges Training sein.

Übermäßige Belastung schädigt Knochen

Eine dauerhafte Belastung im Fuß schädigt zunächst die sogenannten Knochenbälkchen. In gesunden Knochen werden kleinere Schäden durch Schonung selbst repariert. Bei zunehmender Belastung ohne Erholungsphasen kann sich der Knochen jedoch nicht mehr aufbauen. Schließlich bricht auch die stabile Knochenrinde. Um die erheblichen Schmerzen bei Belastung zu vermeiden, ändern Betroffene ihren Gang. Die Schonhaltung kann das Knie schädigen.

Ermüdungsbruch im MRT erkennen

Viele Ermüdungsbrüche werden lange nicht erkannt. Sie treten oft bei älteren Menschen auf, aber auch bei jungen, sportlich aktiven und sogar bei stark belasteten Profisportlern.

Eine Untersuchung des schmerzenden Fußes im MRT liefert den entscheidenden Hinweis: Typisch für einen Ermüdungsbruch ist eine Flüssigkeitsansammlung im Inneren des Knochens.

Vollständige Ermüdungsbrüche heilen schlecht

Ermüdungsbrüche haben oft die Tendenz, schlecht zu heilen - vor allem, wenn der Fuß nicht konsequent ruhiggestellt wird. Bei einem vollständigen Bruch des Knochens kann es dadurch zur Bildung eines "falschen Gelenks", einer sogenannten Pseudarthrose kommen.

Höheres Risiko bei Osteoporose

Bei älteren Betroffenen liegt die Ursache oft weniger in der Überlastung, sondern in einer Osteoporose. Auch ein Mangel an Vitamin D oder Kalzium kann Ermüdungsbrüche begünstigen. Ohne Vitamin D können sich Knochen nicht erneuern: Der Knochen altert schneller und wird bis zu 25 Prozent anfälliger für einen Bruch.

Überlastung beim Sport vermeiden: Ruhepausen einlegen

Auch bei sportlich aktiven Menschen können Ermüdungsbrüche auftreten, wenn sie Schmerzen ignorieren und unverändert weiter trainieren. Selbst der starke Mittelfußknochen kann bei dauerhafter Überlastung brechen. Um das zu verhindern, braucht der Knochen regelmäßig Ruhephasen, auch wenn es Sportlern oft schwerfällt.

Fuß mit Walker und Einlagen entlasten

Zur Entlastung bei einem Ermüdungsbruch eignet sich ein sogenannter Walker: Anders als mit dem klassischen Gips bleiben Betroffene damit mobil, während ihre überlasteten Knochen geschont werden. Das ist wichtig, denn um die Heilung zu unterstützen, muss die Muskulatur in der Schonphase so aktiv wie möglich bleiben, während die Bruchstelle geschützt ist.

Mitunter genügt auch eine feste Einlage, die während der Schonzeit ein Abrollen im Schuh verhindert. Damit der Fuß nach der Schonphase nicht wieder in eine Fehlstellung gerät, lässt sich das Fußgewölbe durch ein spezielles Training stärken.

Experten zum Thema

 

Weitere Informationen
Manuelle Therapie derr Achillessehne © Fotolia Foto: Peter Atkins

Achillessehne: Was hilft bei Schmerzen?

Eine Überlastung der Achillessehne kann chronische Beschwerden verursachen. Welche Therapien helfen bei Schmerzen? mehr

Weiblicher Fuß mit Ballenzeh (Hallux Valgus) steht auf grauem Boden © imago images/CHROMORANGE

Hallux valgus: Ursachen für den Schmerz, Behandlung und OP

Hallux valgus verursacht Schmerz im Fuß. Helfen spezielle Übungen, Schienen oder Schuhe nicht, kann die OP nötig sein. mehr

Dieses Thema im Programm:

Visite | 27.09.2022 | 20:15 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bewegungsapparat

Mehr Gesundheitsthemen

Brokkoli-Sprossen wachsen auf einer Kokosmatte © imago / Zoonar / Nataliia Zhekova Foto: Nataliia Zhekova

Gesunde Sprossen: Was steckt in Alfalfa, Kresse, Brokkoli?

Sprossen und Keimlinge sind extrem reich an gesunden Nährstoffen und Vitaminen. Gegen Bakterien und Pilze braucht es Hygiene. mehr

Gesundheits-Themen

Ratgeber