Reizdarmsyndrom erkennen und behandeln
"Reizdarm" ist unter den Magen-Darm-Erkrankungen die am häufigsten gestellte Diagnose. Frauen sind davon doppelt so oft betroffen wie Männer. Die Symptome reichen von Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Druck- und Völlegefühl bis zu Durchfall oder Verstopfung. Ein bestimmter Auslöser für die Verdauungsbeschwerden ist in den meisten Fällen nicht erkennbar.
Den Reizdarm mit zuckerarmer Kost beruhigen
Die 19-Jährige Alina hat schon von vielen Ärzten gehört, dass sie nichts für sie tun können. Können die Ernährungs-Docs ihr mit FODMAP-armer Kost helfen und den Darm beruhigen?
Ursache
Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist keine organische Krankheit, sondern eine funktionelle Störung zwischen vegetativem Nervensystem und der Darmmuskulatur. Sie ist ungefährlich, kann aber die Lebensqualität stark einschränken. Manchen Menschen schlägt Stress eben im wahrsten Sinne auf den Magen und den Darm. Die Darmnerven geraten bei ihnen in eine Art Dauererregungszustand, kommen mit der Regulierung der Darmbewegungen durcheinander und melden dem Gehirn: "Schmerz!"
Wie das Reizdarmsyndrom entsteht
Wenn Darmnerven und -muskulatur aus dem Takt kommen, entstehen Schmerzen, Blähungen oder Durchfall.
Mitverantwortlich kann eine gestörte Darmflora sein: Antibiotika oder schwere Magen-Darm-Infekte bringen die natürliche Mischung der nützlichen Bakterien im Darm durcheinander. Nach einer Salmonelleninfektion beispielsweise ist deshalb das RDS-Risiko um das Achtfache erhöht. Ist die Darmflora über längere Zeit geschädigt (sogenannte Dysbiose), kann sich zudem die Darmschleimhaut verändern. Sie bekommt quasi "Löcher", wird also leichter durchlässig für Giftstoffe und Krankheitserreger. Als Folge findet man bei einigen RDS-Betroffenen mehr Abwehrzellen und deren entzündungsfördernde Botenstoffe im Darm - was wiederum die Darmnerven reizt.
- Teil 1: Ursache
- Teil 2: Diagnose und Therapie
