Wie viel Fleisch ist gesund?
Kaum ein Lebensmittel ist so beliebt und zugleich so umstritten wie Fleisch. Rund 60 Kilogramm essen die Deutschen durchschnittlich pro Jahr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt dagegen, maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche zu verzehren. Das wären aufs Jahr gerechnet höchstens rund 31 Kilogramm. Am liebsten ist den Verbrauchern Schweinefleisch, gefolgt von Geflügelfleisch und Rind- und Kalbfleisch. Die Hälfte davon wird in verarbeiteter Form als Wurst oder sonstige Fleischwaren verzehrt.
Diese Nährstoffe stecken im Fleisch
Fleisch enthält viele wertvolle Nährstoffe. Es liefert hochwertiges Eiweiß, Eisen, B-Vitamine und Mineralien. Allerdings ist es heute nicht mehr nötig, Fleisch zu essen, wenn wir uns gesund ernähren wollen, denn alle Nährstoffe kommen auch in anderen Lebensmitteln vor. Experten sind sich außerdem einig, dass zu viel Fleisch und Wurst der Gesundheit schaden kann.
Viel Eiweiß, aber auch viele Purine
Reines Muskelfleisch besteht zu über 20 Prozent aus Eiweiß. Es ist daher reich an essenziellen, also lebensnotwendigen Aminosäuren und gehört zusammen mit Ei- und Milcheiweiß zu den Proteinen mit der höchsten biologischen Wertigkeit. Das tierische Eiweiß ist dem menschlichen sehr ähnlich und kann daher vom Körper leicht aufgenommen und verarbeitet werden. Durch den hohen Eiweißgehalt liefert Fleisch allerdings auch jede Menge Purine. Das sind Eiweißbegleitstoffe, die im Körper zu Harnsäure abgebaut und normalerweise über den Urin ausgeschieden werden. Bei Personen, die einen gestörten Harnsäure-Stoffwechsel haben, kann eine fleischreiche Ernährung zu Gichtanfällen führen.
Besser helles als rotes Fleisch
Rotes Fleisch zum Beispiel von Rind und Schwein ist reich an Eisen, das für die Bildung roter Blutkörperchen benötigt wird. Allerdings begünstigt zu viel rotes Fleisch die Entstehung von Darmkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte es als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Helles Fleisch, also Geflügelfleisch, ist bekömmlicher, kalorienärmer und fettärmer.
Fettgehalt variiert
Der Fettgehalt von Fleisch variiert je nach Art des Fleisches und hängt auch vom Futter der Tiere ab. Insgesamt ist der Fettgehalt in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken. Entscheidend ist dabei die Art der Fette - gesunde ungesättigte Fettsäuren und ungesunde gesättigte Fettsäuren. Geflügelfleisch hat generell einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren als rotes Fleisch.
Der Cholesteringehalt ist dagegen relativ konstant. Er schwankt je nach Fleischart und Teilstück zwischen 60 und 80 Milligramm Cholesterin pro 100 Gramm. Biofleisch ist zwar aus ethischen Gründen zu bevorzugen und kommt ohne prophylaktische Medikamentengabe aus, qualitativ ist es aber nicht unbedingt besser.
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