Gefäßstützen: Wie sinnvoll sind Bio-Stents?
Bei einem Herzinfarkt werden oft kleine Gefäßstützen (Stents) eingesetzt, um gefährliche Gefäßverengungen zu beheben und die lebensnotwendige Durchblutung wieder herzustellen. Herkömmliche Stents aus Metall verbleiben im Körper und können eine gefürchtete Wiederverengung (Restenose) verursachen: Dabei verschließt sich das Gefäß mit der Zeit durch neue Gewebewucherungen. Bei sogenannten Bio-Stents soll das anders sein: Sie bestehen aus auflösbarem Material, das mit der Zeit von allein verschwindet. Bei etwa zehn Prozent aller Menschen, die eine Gefäßstütze brauchen, kommen heute selbstauflösende Gefäßstützen zum Einsatz.
Bio-Stents aus Magnesium und Milchsäure-Polymer
Frühere Bio-Stents bestanden aus Magnesium, das sich bereits nach drei Monaten auflöste. In der kurzen Zeit konnte das zuvor verengte Gefäß nicht vollständig ausheilen. Es kam häufiger zu Wiederverengungen. Ein neuartiger Bio-Stent besteht aus Milchsäure-Polymer. Das Material löst sich erst nach etwa zwei bis drei Jahren auf - genug Zeit für ein Gefäß, wieder zu heilen. In der Praxis bewährt haben sich die neuen Stents vor allem bei Menschen unter 65, die voraussichtlich noch weitere Herz-OPs brauchen. Für sie sind Stents, die sich wieder auflösen ein Riesenvorteil, weil sie künftige OPs wie Bypässe nicht behindern. Entscheidend für den Einsatz eines Bio-Stents ist aber immer der Zustand der Gefäße.
Stent-Operation weitet verengte Gefäße
Über einen Ballonkatheter wird ein Stent zunächst an die verengte Stelle geführt. Dabei presst er sich an die Gefäßwand. Die Ader weitet sich, das Blut kann wieder ungehindert fließen und das dahinterliegende Gewebe wird wieder mit Sauerstoff versorgt. Nach einiger Zeit baut das Gefäß seine eigene Elastizität auf, sodass der Stent nicht mehr gebraucht wird.
