Alpenveilchen: Schön für Haus und Garten

Stand: 10.01.2024 15:22 Uhr

Alpenveilchen galten lange als altmodisch. Dabei gibt es viele hübsche Sorten. Wichtig zu wissen: Viele Pflanzen eignen sich nur für drinnen, winterharte Arten können im Garten wachsen. Tipps zu Pflege.

Viele Jahre waren vor allem rotblühende Alpenveilchen-Sorten gefragt, inzwischen liegen eher verspielte Blumen im Trend: pastellfarbene, zweifarbige Blüten, gewellte Formen, geflammte Typen oder auch Blüten mit silbrigem Saum. Auch die reich blühenden Mini-Alpenveilchen sind beliebt, da sie oftmals zart duften.

Alpenveilchen-Arten für drinnen und draußen

Beim Kauf sollte man sich genau informieren, ob die Pflanze für drinnen oder draußen geeignet ist. Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) überleben im Winter nur drinnen, können aber ab Mitte Mai an einem halbschattigen Ort draußen stehen. Winterharte Arten (Cyclamen coum, Cyclamen purpurascens und Cyclamen hederifolium) können ganzjährig im Garten wachsen. Botanisch gehören Alpenveilchen zur Familie der Primelgewächse.

Zimmer-Alpenveilchen richtig gießen

Rosa blühendes Zimmer-Alpenveilchen © picture alliance / dpa Themendiens Foto: Andrea Warnecke
Zimmer-Alpenveilchen mögen es hell und eher kühl.

Zimmer-Alpenveilchen blühen von September bis April. An einem hellen, nicht zu sonnigen Platz, der gern etwas luftig sein darf, fühlt sich die kleine Knollenpflanze wohl und sie mag es kühl: Im Winter sollte die Temperatur 15 bis 18 Grad nicht überschreiten. Das Alpenveilchen nur mäßig feucht halten und mit abgestandenem, besser noch kalkfreiem Wasser gießen. Am besten das Wasser in den Untersetzer gießen und diesen nach einer halben Stunde wieder leeren. Sonst kann es leicht zur Wurzelfäulnis kommen. Das wiederum erhöht die Anfälligkeit für Schädlinge wie Spinnmilben und Blattläuse.

Moderne Züchtungen vertragen Wärme besser

Seit einigen Jahren gibt es moderne Sorten, die deutlich robuster sind und Wärme besser vertragen. Mit Glück blühen sie den ganzen Winter über. Beim Kauf auf einen festen Wuchs achten. Weiche, überdüngte Pflanzen sind anfälliger und vertragen Zimmertemperaturen schlechter. Im März sollte die Wassermenge reduziert werden und die Pflanze an einem kühlen und schattigen Platz stehen. Die Belohnung: eine jahrelange reiche Blüte.

Zimmer-Alpenveilchen im Topf pflegen

  • Verschrumpelte Blüten und Blätter einfach entfernen: Dafür das dichte, herzförmige Blattwerk mit einer Hand herunterdrücken und den kompletten Stiel wie eine Schraube herausdrehen.
  • Gelbe Blätter entfernen. Das schafft Platz für neue Blüten und verhindert ein Verfaulen der verwelkten Pflanzenteile.
  • Während der Blühphase die Pflanze einmal wöchentlich mit niedrig dosiertem Flüssigdünger versorgen. Anschließend sollten die Pflanzen nur alle paar Wochen mit ein wenig Dünger versorgt werden.
  • Alle zwei Jahre das Alpenveilchen umtopfen und mit frischer Blumenerde versorgen. Die Knolle nicht tiefer als im vorherigen Topf pflanzen.

Winterharte Alpenveilchen im Garten pflanzen

Blühende Frühlings-Alpenveilchen © imago images / Christoph Worsch
Frühlings-Alpenveilchen öffnen ihre Blüten meist ab Februar.

Im Garten können winterharte Sorten gepflanzt werden und die triste Jahreszeit verschönern. Vorfrühlings-Alpenveilchen blühen bereits ab Februar. Auch als Grabbepflanzung im Herbst sind sie gut geeignet. Im Sommer zeigen sich die Blüten des Europäischen Alpenveilchens, ab August die Blüten des Herbst-Alpenveilchens. Zu bekommen sind die Pflanzen in ausgewählten Staudengärtnereien, die oft auch über einen Online-Versand verfügen.

Als Standort eignet sich ein halbschattiger Ort unter Gehölzen. Der Gartenboden sollte durchlässig sein, damit keine Staunässe entsteht. Beim Pflanzen darauf achten, dass die Knolle sieben bis zehn Zentimeter tief in der Erde ist. In den ersten Jahren ist ein Winterschutz empfehlenswert.

Alpenveilchen vermehren: Blüten selbst bestäuben

Wer möchte, kann sein Alpenveilchen mit einem kleinen Experiment selbst vermehren. Hierzu den Daumennagel unter eine Blüte halten, die sich voll entfaltet hat. Mit einem Finger der anderen Hand leicht von oben auf den Blütenstiel klopfen. Die Pollen lösen sich und landen auf dem Daumennagel. Mit dem Nagel die Pollen auf eine andere Blüte bringen, die ebenfalls voll aufgeblüht ist. Nach wenigen Tagen verblüht die so bestäubte Blüte und der Fruchtknoten schwillt zu einer kleinen Kugel an.

Saat ernten und in Blumenerde aussäen

Gleichzeitig beginnt der Blütenstiel sich spiralförmig aufzudrehen und sich unter den Blättern zu verstecken. Später platzt die reife Frucht auf und die kleinen knubbeligen Saatkörner können geerntet werden. Diese in Blumenerde legen und mit einer 0,5 Zentimeter starken Schicht Erde abdecken. Dann das Gefäß dunkel und warm aufstellen, denn Alpenveilchen sind "Dunkelkeimer". Nach etwa vier bis sechs Wochen ist die Saat mit ein bisschen Glück gekeimt. Bis zur Blüte vergehen mindestens 31 Wochen.

Alpenveilchen: Giftig für Menschen und Haustiere

Ob im Garten oder als Zimmerpflanze, Alpenveilchen sind giftig. Wenn Blätter oder Knolle verzehrt werden, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen, bei größeren Mengen auch zu Schwindel und Lähmungserscheinungen. Sowohl bei Haustieren als auch bei Menschen sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Häufige Fragen zu Alpenveilchen

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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 06.11.2023 | 21:00 Uhr

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