Buchsbaum mit verblichenen Blättern und kahlen Trieben © mfg film

Buchsbaum-Triebsterben: Was hilft gegen die Pilz-Krankheit?

Stand: 22.06.2022 16:53 Uhr

Dunkle Streifen an den Trieben, braune Blätter und am Ende eine kahle Pflanze: Der Pilz Cylindrocladium buxicola befällt Buchsbäume und ist äußerst aggressiv. Was hilft gegen die Krankheit?

Der Pilz grassiert seit 2004 in Deutschland und befällt ausschließlich Pflanzen aus der Familie der Buchsbaumgewächse. Die Krankheit ist unter dem Begriff Buchsbaum-Triebsterben bekannt.

Wie kommt es zum Befall durch Cylindrocladium buxicola?

Wie alle Pilze breitet sich auch Cylindrocladium buxicola besonders bei feuchter Witterung und Temperaturen um die 20 Grad aus. Sind die Blätter des Buchsbaums mehrere Stunden lang nass, kann der Pilz auskeimen und in das gesunde Gewebe der Pflanze hineinwachsen. Die Folge: Flecken auf Blättern und Trieben, die später abfallen beziehungsweise absterben. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich an der Unterseite der Blätter ein weißer Belag. Über Wasserspritzer verteilen sich die Sporen des Pilzes auf weitere Teile der Pflanze. Auch bereits abgefallene Blätter sind ein Problem. Auf ihnen können sogenannte Dauersporen im Boden bis zu vier Jahre überleben.

Wie behandelt man befallene Buchsbäume?

Zugelassene Mittel zur Bekämpfung des Pilzes gibt es nicht. Ist ein Buchsbaum befallen, müssen die gesamte Pflanze und das herabgefallene Laub vernichtet werden - und zwar im Restmüll, durch Verbrennung oder professionelle Kompostierung. Auf keinen Fall dürfen Pflanzenreste auf dem Komposthaufen landen, da sich der Pilz dort weiter verbreiten kann. Außerdem ist es ratsam, die oberste Erdschicht abzutragen und ebenfalls zu entsorgen. Bei der Gartenarbeit verwendetes Werkzeug sowie Schuhe und Hände sollten gründlich gereinigt und desinfiziert werden.

Wie kann man einem Pilzbefall vorbeugen?

Verschiedene akkurat zurechtgeschnittene Buchsbäume. © NDR
Buchsbäume sollten möglichst luftig und sonnig stehen, damit sie nach Regen schneller trocknen.

Wichtig sind ein luftiger, möglichst sonniger Standort und eine ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung. Den Buchsbaum immer von unten gießen und niemals über die Blätter, damit diese nicht unnötig feucht werden. An feuchtwarmen Sommertagen auf einen Rückschnitt verzichten, denn verletzte Blätter machen dem Pilz das Eindringen besonders leicht. Durch eine Kalidüngung im Spätsommer härten die Triebspitzen besser aus und werden resistenter gegen den Pilz. Vorbeugend kann man gesunde Pflanzen auch mit handelsüblichen Fungiziden für Haus- und Kleingärtner behandeln.

Bei Neupflanzungen macht es Sinn, auf die Sorte zu achten, denn Buchsbäume sind verschieden stark anfällig. Als hochanfällig gelten die weit verbreiteten Sorten "Suffruticosa" und "Blauer Heinz", weniger empfindlich sind "Arborescens", "Herrenhausen" und "Faulkner".

Pilz nicht immer Ursache für Buchsbaum-Triebsterben

Bevor Sie eine befallene Pflanze entsorgen, sollten Sie sicher sein, dass sie wirklich mit Cylindrocladium buxicola befallen ist und einen Experten zu Rate ziehen. Nicht jedes Triebsterben wird nämlich durch diesen Pilz verursacht, andere Pilze oder ein starker Befall mit Schildläusen können ähnliche Folgen haben.

Weitere Informationen
Peter Rasch schneidet einen Buchsbaum © NDR Foto: Udo Tanske

Buchsbäume in Form schneiden und pflegen

Ob als Hecke oder Beetbegrenzung - Buchsbäume machen eine gute Figur. Tipps für Pflege und den richtigen Schnitt. mehr

Buchsbaumzünsler-Raupen © photocase Foto: chrisfink

Buchsbaumzünsler bekämpfen: Was hilft gegen die Raupen?

Wenn Buchsbäume von innen heraus kahl werden, waren meist die Raupen des Buchsbaumzünslers am Werk. Was hilft? mehr

Eingepflanzte Buchsbaumstecklinge © imago images / Redeleit

Buchsbäume durch Stecklinge vermehren

Buchsbäume sind beliebt, aber relativ teuer. Die immergrünen Pflanzen lassen sich aber mit Stecklingen vermehren. mehr

Ein Mann pflanzt Ilex crenata © imago/biky

Buchsbaum-Alternativen für die Beeteinfassung

Buchsbäume sind sehr beliebt, aber häufig von Krankheiten befallen. Doch es gibt dekorativen und pflegeleichten Ersatz. mehr

Dieses Thema im Programm:

die nordstory | 22.06.2022 | 15:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Zierpflanzen

Schädlinge

Mehr Gartentipps

Erdbeerpflanze mit Blüten in einem Beet. © fotolia.com Foto: coco

Erdbeeren pflanzen - auch im Frühling möglich

Normalerweise werden Erdbeeren im Spätsommer gepflanzt. Unter bestimmten Bedingungen können sie auch im Frühling ins Beet. mehr

Eine Blaumeise sitzt auf einem blühenden Forsythien-Zweig © picture alliance / blickwinkel Foto: M. Kuehn

Gartentipps für April

Zeit für die Neugestaltung: Gehölze lassen sich pflanzen, Rasen benötigt viel Pflege. Tipps für die Gartenarbeit im April. mehr

Frühlingsblumen in einer Kiste und Übertöpfen © fotolia Foto: Jeanette Dietl

Gartenkalender: Tipps von Januar bis Dezember

Jeden Monat gibt es im Garten etwas zu erledigen. Ein Überblick mit den wichtigsten Tipps, nach Monaten sortiert. mehr