Ein Kleiner Fuchs hat sich auf einer Blüte niedergelassen. © NABU-Insektensommer / Helge May Foto: Helge May
Ein Kleiner Fuchs hat sich auf einer Blüte niedergelassen. © NABU-Insektensommer / Helge May Foto: Helge May
Ein Kleiner Fuchs hat sich auf einer Blüte niedergelassen. © NABU-Insektensommer / Helge May Foto: Helge May
AUDIO: Insektensommer: Zweite Zählrunde hat begonnen (3 Min)

Insektensommer: Noch bis Sonntag Insekten zählen!

Stand: 11.08.2023 11:45 Uhr

Daten sammeln für die Artenvielfalt: Die zweite Runde des NABU-Insektensommers neigt sich dem Ende zu. Noch bis Sonntag, den 13. August 2023, können Naturfreunde Insekten zählen und ihre Beobachtungen melden.

Ob als Nahrung für Vögel oder als Bestäuber - Insekten sind wichtig für unser Ökosystem, aber ihre Bestände gehen zurück. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen und sich einen Überblick über Artenvielfalt und Häufigkeit zu verschaffen, hat der NABU den "Insektensommer" ins Leben gerufen.

Die Aktion besteht alljährlich aus zwei Zählzeiträumen. Bereits Anfang Juni waren Naturfreunde aufgerufen, Insekten zu zählen. Im August ging die Aktion in die zweite Runde. Noch bis zum 13. August heißt es: Nach Insekten Ausschau halten und das Ergebnis dem NABU melden.

Eine Stunde nach Bienen und Co. suchen

Beobachtungen melden

Der NABU bietet zwei Möglichkeiten, Beobachtungen zu melden:
per Meldeformular oder
per NABU-App

Mitmachen ist einfach: Eine Stunde lang im Garten oder in der freien Natur an einem möglichst sonnigen, windstillen Tag in einem Umkreis von etwa zehn Metern nach Insekten jeglicher Art Ausschau halten, die Beobachtungen notieren und später dem NABU melden. Gezählt werden darf alles - nicht nur ausgewachsene Insekten, sondern auch Larven oder Puppen.

Um Doppelzählungen zu vermeiden, zählt man nicht alle insgesamt während einer Stunde beobachteten Tiere einer Art, sondern immer nur die größte Anzahl gleichzeitig anwesender Tiere einer Art. Ein Beispiel: Fliegt am Anfang der Beobachtungszeit eine Ackerhummel vorbei und eine halbe Stunde später erneut, könnte es dasselbe Tier sein. Gemeldet wird daher nur eine Ackerhummel.

Bestimmungs-App, Lupe oder Zählhilfe nutzen

Eine Person hält eine Lupe und ein Smartphone in der Hand, im Hintergrund ist eine Wiese zu sehen. © NABU/Insektensommer/E. Neuling
Eine Handy-App des NABU hilft, die Insekten zu bestimmen.

Bei der Bestimmung der Tiere hilft die App zur Aktion, die der NABU kostenlos anbietet. Sie enthält eine automatisierte Insektenbestimmung. Da viele Insekten sehr klein sind, ist es sinnvoll, eine Lupe oder eine Fotokamera mit Zoom oder Teleobjektiv dabeizuhaben. Für die Beobachtung größerer Tiere wie zum Beispiel Schmetterlingen ist ein Fernglas nützlich. Wer eine Art nicht eindeutig bestimmen kann, darf auch ungenaue Meldungen machen, etwa Blattlaus statt Schwarze Bohnenlaus.

Acht Insektenarten im Fokus

Für die beiden Zählzeiträume hat der NABU je acht Kernarten ausgewählt, nach denen Teilnehmer verstärkt Ausschau halten sollten. Für diese Arten bietet der NABU auch eine Zählhilfe zum Herunterladen an. Bei der Zählung im August handelt es sich um folgende Insektenarten:

  • Schwalbenschwanz
  • Kleiner Fuchs
  • Ackerhummel
  • Blaue Holzbiene
  • Siebenpunkt-Marienkäfer
  • Streifenwanze
  • Blaugrüne Mosaikjungfer
  • Grünes Heupferd

Welches Ziel verfolgt der Insektensommer?

Der Insektensommer findet dieses Jahr zum sechsten Mal statt. Mit der Zählaktion verfolgen die Umweltschützer mehrere Ziele. Zum einen wollen sie auf die wichtige Funktion von Insekten aufmerksam machen, zum anderen Informationen über Häufigkeit und geografische Verteilung von Arten und Populationen gewinnen. Die Daten sollen über mehrere Jahre verglichen werden - wie bei der Aktion "Stunde der Gartenvögel", an der sich jedes Jahr bundesweit Zehntausende Menschen beteiligen.

Zwischenergebnis der Zählung im Juni

Erste Ergebnisse der Zählung im Juni liegen bereits vor. Demnach wurde die Europäische Hornisse beim ersten Teil der Zählaktion ungewöhnlich oft gesichtet und kommt damit unter die "Top Ten" der am häufigsten gemeldeten Insekten. Platz eins belegt wie bereits 2022 die Erdhummel, auf Platz zwei kommt die Steinhummel. Deutlich seltener zeigte sich die Hainschwebfliege, die dennoch wie im Vorjahr weiterhin Platz 3 belegt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 05.08.2023 | 12:10 Uhr

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Artenschutz

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