NABU: Es gibt wieder mehr Wintervögel
Sie sind wieder da: In Parks und Gärten leben derzeit mehr Vögel als vor einem Jahr. Das ist die Zwischenbilanz des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) für die Aktion "Stunde der Wintervögel 2018". Im Winter 2016/2017 waren die Zahlen deutlich gesunken. Tierfreunde hatten rund 15 Prozent weniger Vögel beobachtet. Jetzt liegt das Plus bei rund 20 Prozent. Damit habe sich der Bestand wieder normalisiert, teilte der NABU mit.
Meisen überholen Amseln
Am häufigsten entdeckten die rund 70.000 freiwilligen Zähler Haussperlinge, knapp dahinter folgten Kohlmeisen und mit einigem Abstand Blaumeisen. Die Meisen überholten damit Amseln und Feldsperlinge, die 2017 auf den Rängen zwei und drei gelandet waren. Die Zahlen für Haubenmeisen und Kernbeißer verdreifachten sich im Verhältnis zum Vorjahr sogar. Insgesamt spielen diese Vogelarten aber nur eine untergeordnete Rolle. Gärten, in denen die Tiere gefüttert werden, wurden von mehr Vögeln besucht als andere Grünflächen.
Mehr Wintergäste aus dem Norden und Osten?
Als möglichen Grund für die allgemein gestiegenen Zahlen nannte der NABU ein knapperes Nahrungsangebot in den Wäldern, das Vögel in die Nähe von Menschen treiben könnte. Außerdem könnten mehr Tiere aus Nord- und Osteuropa zu uns gekommen sein. 2017 hatte der milde Winter dort offenbar dafür gesorgt, dass zahlreiche Vögel ihre Sommerquartiere nicht verlassen hatten.
Wie verändert sich die Vogelwelt?
Bei der "Stunde der Wintervögel 2018" hatten Vogelfreunde am Wochenende vom 5. bis 7. Januar Hunderttausende Tiere gezählt. Anhand der gemeldeten Daten will sich der NABU einen Überblick über die Bestände und deren Vorkommen verschaffen. Diese Informationen sollen helfen, die Tiere künftig besser zu schützen. Ergänzend zur "Stunde der Wintervögel" sammelt der NABU jährlich im Mai bei der "Stunde der Gartenvögel" weitere Daten.
