Wunschtraum: Ohne Plastik aus dem Drogeriemarkt

Ein Blick durch die Regale in einem Drogeriemarkt ist ernüchternd. Shampoo, Cremes, Waschmittel - alles in Plastikflaschen, -dosen, -tiegeln verpackt. Nur wenige Produkte kommen ohne Plastikverpackung aus, zum Beispiel Seifenstücke. Eine Ausnahme findet man auch bei Zahnbürsten: Es gibt sie aus Bambus - mit Plastikborsten - in einer Papp-Verpackung.
In einigen Märkten können Kunden Flüssig-Waschmittel und Flüssig-Putzmittel selbst abfüllen, wenn sie ihre leere Flasche mitbringen. Die Drogeriekette Budnikowsky zum Beispiel setzt solche Abfüllstationen in den Hamburger Filialen im Mercado im Stadtteil Ottensen und in der Rindermarkthalle in St. Pauli ein. Ein Test, sagt Geschäftsführer Christoph Wöhlke: "Für uns ist es immer wieder wichtig, Themen zu testen, die die Menschen bewegen, um zu schauen: Wie weit sind die Kunden? Am Ende können wir es nur mit den Kunden zusammen verändern und indem wir versuchen, immer wieder Angebote zu schaffen, um das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen."
Plastikmüll landet im Meer
Jedes Jahr landet tonnenweise Plastikmüll im Meer. Wie viel, dazu gibt es unterschiedliche Angaben. Das Umweltbundesamt geht von knapp sechs Millionen Tonnen aus, die Umweltorganisation World Wildlife Fund (WWF) von sieben Millionen. Andere Organisationen sprechen von bis zu acht Millionen. Mit dem Abfall gelangt auch tonnenweise Mikroplastik in die Gewässer.
Mikroplastik ist ein riesiges Problem
Mikroplastik - das sind winzige Plastikpartikel mit einem Durchmesser kleiner als fünf Millimeter. Sie entstehen bei der Zersetzung von größeren Plastikteilen, zum Beispiel, wenn Plastiktüten langsam zerfallen. Mikroplastik gelangt aber auch mit dem Abwasser in den Wasserkreislauf, wenn Hygieneprodukte wie Körperpeelings zum Einsatz kommen. Forscher gehen davon aus, dass Körperpeelings bis zu 90 Prozent Mikroplastik enthalten.

Einmal im Wasserkreislauf, nehmen Fische und Vögel diese Teilchen auf, damit gelangen sie in die Nahrungskette. Das Fraunhofer Institut geht davon aus, dass die Problematik mit Mikroplastik zunehmen wird und die Menge an Mikroplastik in der Umwelt langfristig deutlich ansteigt. Das Institut vergleicht die Mikroplastik-Problematik sogar mit dem Klimawandel.
