Sinfoniekonzert mit Susanne Bernhard
Das 5. Sinfoniekonzert A war ein Abend der ganz großen Gefühle: Susanne Bernhard sang Strauss' "Vier letzte Lieder", Andrew Manze dirigierte die Sinfonie Nr. 2 von Rachmaninow.
Die Sopranistin Susanne Bernhard beeindruckte das Publikum in Hannover bereits 2018 bei der unvergesslichen Aufführung von Brittens "War Requiem". Nun sang sie die berührenden "Vier letzten Lieder", die Strauss am Ende seines Lebens komponierte. Zudem nahm sich Andrew Manze mit Rachmaninows Sinfonie Nr. 2 ein Werk vor, dessen emotionale Bandbreite von sanfter Süße bis kraftvoll unter die Haut gehend reicht.
Abschiednehmen - Strauss' "Vier letzte Lieder"
Wir sind durch Not und Freude gegangen Hand in Hand; vom Wandern ruhen wir nun überm stillen Land.
Rings sich die Täler neigen, es dunkelt schon die Luft, zwei Lerchen nur noch steigen nachträumend in den Duft.
Die "Vier letzten Lieder" auf Gedichte von Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff waren die letzten großen Kompositionen aus der Feder von Richard Strauss. Er vollendete sie 1948, ein Jahr vor seinem Tod. Sie sind das Vermächtnis eines Komponisten, der in seinen Werken Orchesterklang und Gesang auf neue und ganz eigene Weise zusammengeführt hat. Zugleich sind diese vier Liedkompositionen als Lebensrückblick eines gealterten Künstlers zu verstehen. Die vertonten Gedichte reflektieren über Erinnerungsmomente, Träume, Vergänglichkeit und Tod. Außerdem fand Strauss darin das, was ihn persönlich stets besonders berührt und inspiriert hatte: Gedanken über Natur und Liebe.
Eine Sinfonie, die ins Herz und ins Ohr geht
Rachmaninows Sinfonie Nr. 2 entstand in den Jahren 1906 bis 1907. Damit fiel die Arbeit an dem Werk in eine außergewöhnlich entspannte und produktive Lebensphase des russischen Komponisten. Er verbrachte sie in Dresden - fernab der Unruhen in seinem Heimatland. Und so ist diese ausdrucksstarke spätromantische Sinfonie, anders als seine Erste und auch seine Dritte, von großen lyrischen Spannungsbögen durchzogen. Besonders das schwärmerische Hauptthema des Adagio-Satzes hat geradezu "Ohrwurm"-Qualität.
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