Geplant: Bernard Labadie dirigiert Hasse und Vivaldi
Zum Finale in Herrenhausen: Renommierte Sängerinnen mit geistlichen Vokalwerken unter Leitung des kanadischen Barock-Experten Bernard Labadie.
Für das finale Barockkonzert versammelt sich unter Leitung des kanadischen Barock-Experten Bernard Labadie jede Menge weibliche Gesangskompetenz in Herrenhausen: der Mädchenchor Hannover sowie eine Riege international renommierter Solistinnen. Aufgeführt werden geistliche Kompositionen von Hasse und Vivaldi, deren Chorparts und Solopartien ausschließlich mit Frauen besetzt sind.
Wirkungsstätte Venedig
Johann Adolf Hasse und Antonio Vivaldi schrieben etliche Werke mit nur weiblicher Besetzung in den Gesangsstimmen. Der Grund dafür: Die beiden Herren komponierten sie für ihre Schülerinnen. Sowohl der gebürtige Hamburg-Bergedorfer Hasse als auch Vivaldi wirkten als Kapellmeister an den Ospedali in Venedig, jenen Waisenhäusern der Lagunenstadt, die zugleich bedeutende musikalische Ausbildungsstätten für Mädchen und junge Frauen waren.
Glanzvoll und ausdrucksstark
Hasses Miserere d-Moll (Psalm 50) ist sehr wahrscheinlich in den 1730er-Jahren für die Sängerinnen des Ospedale degli Incurabili entstanden. Das anspruchsvolle und ausdrucksstarke Stück zeigt, von welch hoher Qualität der Gesang der jungen Damen gewesen sein muss. Vivaldis Gloria erklang vermutlich erstmals um 1716 im Rahmen eines Gottesdienstes im Ospedale della Pietà. Mit seinen festlich-glanzvollen Chören einerseits und den innigen Solopassagen andererseits erfreut sich dieses im Stil einer Missa concertata konzipierte Werk heute größter Beliebtheit. Dabei hatte das Gloria lange im Dornröschenschlaf gelegen. Erst in den 1930er-Jahre wurde es zusammen mit anderen geistlichen Kompositionen Vivaldis entdeckt und umgehend populär.
Eintritt in den Garten
Auch in dieser Saison gilt: Die Konzertkarten berechtigen am Tag der Aufführung (ab 15 Uhr) zum Besuch der historischen Gartenanlage von Schloss Herrenhausen.
