Bericht aus China - Ehrung in Lanzhou
Die NDR Radiophilharmonie hat ihre Sachen gepackt und ist nach China geflogen. Zusammen mit Chefdirigent Andrew Manze gibt sie insgesamt sieben Konzerte, unter anderem in Lanzhou, Shanghai und Beijing. Im Gepäck hat sie die 5. und die 6. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, außerdem Musik von Brahms und Mozart.

In Lanzhou wurde die NDR Radiophilharmonie aufs Herzlichste empfangen. Schon am Flughafen wartete eine Delegation mit einem großen Banner "NDR Welcome to Lanzhou". Und am Gansu Grande Theatre zierte ein gigantisches Konzertplakat die Fassade über die gesamte Höhe des Gebäudes.
Großes Interesse an den musikalischen Gästen
Wie groß der Enthusiasmus über den Besuch der NDR Radiophilharmonie ist, zeigte sich bei einem feierlichen Empfang vor dem Konzert: Andrew Manze wurde zum Ehren-Dirigenten des Gansu Grande Theatre ernannt, Martin Fröst zum Ehren-Klarinettisten. Die beiden haben ihre Handabdrücke verewigt, natürlich signiert, und Urkunden gab es auch - alles gefilmt und fotografiert von der lokalen Presse. Zeitgleich wurde dem Publikum im Foyer bei einer Einführung von Manze, Fröst, der NDR Radiophilharmonie und Beethoven erzählt, auf einem riesigen Display wurden dazu Bilder und Beethoven-Cartoons gezeigt.
Als dann im Konzert die ersten Takte von Beethovens 5. Sinfonie erklangen, ging ein Raunen des Wiedererkennens durch den Saal à la "Ah, 'die' Musik".
Ruhe in der Millionen-Kleinstadt

Lanzhou gilt als die "Perle des Yellow River", dieses mächtigen Stroms, der in China auch "Mutter" genannt wird. Mit ihren drei Millionen Einwohnern ist Lanzhou für chinesische Verhältnisse eher eine Kleinstadt, geprägt von Hochhäusern, einem langen Park entlang des Flussufers und dem "White Temple" aus dem 18. Jahrhundert, der eine Oase der Ruhe ist und morgens von den Einheimischen für Tai Chi und Qigong genutzt wird. Ein Ort, den auch viele Musiker aufsuchten, um durchzuatmen.
