Jazzquartett und ein Tausendsassa am Klavier

Ein Jazzquartett mit seinem ganz eigenen Rhythmus und ein Tausendsassa am Klavier mit der NDR Bigband spielten zum Abschluss der Jazzreihe 2014 im Rolf-Liebermann-Studio.

04.12.2014 | 20 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio

Set 1:
Bonacina - Simcock - Jennings - Sirkis mit
Céline Bonacina (sax)
Gwilym Simcock (p)
Chris Jennings (b)
Asaf Sirkis (perc)

Set 2:
"The Long Way Home" mit
NDR Bigband
Alon Yavnai (p, comp, arr, leitung)

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Bonacina - Simcock - Jennings - Sirkis

Zum Baritonsaxofon kam Céline Bonacina einst, weil sie Transkriptionen der Bach'schen Cello-Suiten in der richtigen Tonlage spielen wollte. Von dort aus bahnte sie sich mit dem großen Instrument den Weg durch Big Bands bis auf die Insel La Réunion. Dort lernte sie Musik - anders als zuvor im Studium - als "Way of Life" kennen. So hieß dann auch ihr internationales Debüt vor vier Jahren.

Céline, Sie sind mit sehr groove-betonter Musik bekannt geworden. Zeigen Sie jetzt mit Gwylim Simcock, Chris Jennings und Asaf Sirkis auch die zarteren Seiten?

Rhythmus hat immer einen wichtigen Platz in meiner Musik. Aber es gibt ja verschiedene Sorten von Rhythmus, man kann sie überall im Leben finden. Und ich trenne Musik und Leben nicht voneinander. Also: Es gibt eine Zeit, um in Bewegung zu sein - und es gibt auch ruhigere Zeiten.

Ihr Trio haben Sie für die NDR Konzerte um einen Percussionisten ergänzt, übernehmen Sie dabei auch einen Teil der Rhythmusarbeit?

Bevor ich Jazz und Improvisation spielte, habe ich viele und "harte" Jahre lang Klassik und zeitgenössische Musik studiert. In diesem neuen Quartett spielen wir akustisch, zwischen Jazz und Kammermusik. Einerseits ist da vieles völlig improvisiert, sehr expressiv teilweise. Andererseits ist meist ein Rhythmus spürbar. Gwylim Simcock habe ich als hervorragenden Komponisten und enthusiastische Person kennengelernt, er spielt sehr präzise, lyrisch und gleichzeitig rhythmisch. Wir kommunizieren intensiv musikalisch.

Sie haben auf La Réunion Saxofon unterrichtet. Haben Sie dort auch etwas gelernt, was Ihnen jetzt auf der Nordhalbkugel, in Europa, hilft?

Ich glaube, man kann immer etwas von den anderen Menschen lernen. Ich habe mich etwa von dem Lebensgefühl im Indischen Ozean inspirieren lassen: dort geht man an vieles im Leben mit mehr Bauchgefühl heran. Dabei hilft natürlich die viele Sonne.

Orchester und Vokalensemble