Gottfried von der Goltz & NDR Barock

Mit Begeisterung verschreibt sich NDR Barock regelmäßig dem Erkunden der Spieltechniken und Ausdrucksweisen Alter Musik. Nach dem hoch inspirierenden Abend gemeinsam mit dem Cellisten Nicolas Altstaedt in der vergangenen Saison gestalteten die Mitglieder des NDR Elbphilharmonie Orchesters nun wieder ein Konzert im Kleinen Saal der Elbphilharmonie. Diesmal mit von der Partie: der langjährige Konzertmeister des Freiburger Barockorchesters Gottfried von der Goltz, der einst selbst in den Reihen des Orchesters spielte.
Wohlklingend und stilprägend
Barock! Unter diesem Schlagwort hätten sich die Komponisten des 17. und frühen 18. Jahrhunderts wahrscheinlich ungern zusammenfassen lassen: Der Begriff war in Hinblick auf die üppig verschnörkelte Architektur der Zeit zunächst verächtlich gemeint.
Er leitete sich wohl von dem portugiesischen Wort "barocco" her, mit dem man "schiefrunde Perlen" beschrieb - ähnlich wie übrigens auch eine "Baracke" meist etwas windschief gebaut ist ... Mit solchen Mängeln aber hat die Musik des prunkvollen Zeitalters wenig zu tun. Im Gegenteil, sie ist stets perfekt proportioniert, wohlklingend, harmonisch - und war zugleich stilprägend.
Musik voller Entdeckungslust
In die Zeit des Barock fällt nicht zuletzt die Geburtsstunde der virtuosen Instrumentalmusik. Visionäre Komponisten verließen die ausgetretenen Pfade der Vokal- und Kirchenmusik und widmeten sich mit großer Entdeckungslust dem Spiel der Instrumente - sei es der böhmische Wundergeiger Heinrich Ignaz Franz Biber, sein Kollege in Salzburg, der Organist Georg Muffat, oder der Wiener Violinist Johann Heinrich Schmelzer.
