Haydn in der Laeiszhalle

Bei aller Freude über die Elbphilharmonie erweist der neue Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters im Rahmen des Festivals "Klingt nach Gilbert" mit einem Konzert in der Laeiszhalle auch der alten künstlerischen Heimat des Orchesters seine Reverenz. Musik von Joseph Haydn ist in diesem Konzertsaal-Juwel bestens aufgehoben, dokumentiert Alan Gilberts Repertoire-Bandbreite und zugleich seinen Sinn für musikalischen Humor.
Haydns Experimentallabor
Haydns Einfallsreichtum sucht in der Musikgeschichte seinesgleichen. "Ich konnte als Chef eines Orchesters Versuche machen", erinnerte sich der Komponist an seinen langjährigen Dienst am Hof der Fürsten Esterházy. "Niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irre machen und quälen, und so musste ich original werden."
Ein Komponist als Star
Die Früchte dieses Experimentallabors erntete der Komponist am Ende seines Lebens als Star-Gast in London. Hier schrieb er nicht nur seine zwölf letzten Sinfonien, die das Publikum vom Hocker rissen (darunter die Nr. 99 in Es-Dur), sondern auch ein ungewöhnliches Werk für vier Solisten und Orchester, die Sinfonia concertante B-Dur. Im Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters übernehmen vier Musiker aus den eigenen Reihen die Soloparts.
