Abgesagt: Schostakowitsch 11 & Poulenc
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Dmitrij Schostakowitsch war ein Meister des Versteckspiels. Immer wieder hat er verschlüsselte Botschaften in seine Werke eingeschmuggelt - wahrscheinlich auch in seine Elfte Sinfonie. Auf den ersten Blick scheint ihr Inhalt klar: Unter dem Titel "Das Jahr 1905" schildert sie das Geschehen der damaligen Revolution in einer plastischen Klangsprache.
Sinfonie mit doppeltem Boden
Der Spannungsbogen Schostakowitschs Elfter führt von der beklemmenden Atmosphäre vor dem Zarenpalast über das grausame Gemetzel des "Blutsonntags" bis zur Totenklage und dem Blick in die Zukunft. Die Uraufführung des Stücks im Jahr 1957 beschert dem Komponisten einen umjubelten Erfolg; er wird mit staatlichen Preisen überhäuft. So klingt der Sozialistische Realismus. Eine Musik ganz nach dem Geschmack der sowjetischen Kulturpolitik.
Aber ist das auch die ganze Wahrheit? Oder hat Schostakowitsch vielleicht auch hier wieder einen doppelten Boden eingezogen? Es liegt zumindest nahe, dass der Komponist mit dem historischen Sujet auch auf die Gegenwart verweist. Unter der Führung von Chruschtschow erlebte die poststalinistische Sowjetunion zwar eine Periode des "Tauwetters" - doch auf den Aufstand der Ungarn im Jahr 1956 reagierte er mit derselben Härte wie sein Vorgänger. Gut möglich, dass diese Brutalität auch in den Klängen der Sinfonie widerhallt.
Konzert für zwei Pianisten: Lucas & Arthur Jussen
Vor dem orchestralen Schwergewicht dirigiert Jukka-Pekka Saraste ein Werk, das eine ganz andere Facette des 20. Jahrhunderts zeigt: In seinem Konzert für zwei Klaviere - gespielt von Lucas und Arthur Jussen - mischt Francis Poulenc Einflüsse aus Varieté, Jazz, Romantik und balinesischer Musik zu einem bunten Stilmix.
