Alan Gilbert dirigiert Werke von Ravel, Bartók und Debussy
Konzerte:
Sonntag, 7. Oktober 2007, 11.00 Uhr, Laeiszhalle, Hamburg
Montag, 8. Oktober 2007, 20.00 Uhr, Laeiszhalle, Hamburg
Sendetermin NDR Kultur:
Montag, 8. Oktober 2007, 20.00 Uhr
Stimmungsvolle Orchesterstücke
Bartóks Konzert für zwei Klaviere, Schlagzeug und Orchester bietet ein Klangbild, das von der reizvollen Verbindung von Klavier und Perkussionsinstrumenten bestimmt wird. Das Werk ist im Jahr 1940 posthum als Bearbeitung von Bartóks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug entstanden. Solisten in dem von Alan Gilbert geleiteten Konzert des NDR Sinfonieorchesters sind Emanuel Ax und seine Frau Yoko Nozaki. Beide sind herausragende Pianisten, die seit mehr als zwei Jahrzehnten einen internationalen Ruf genießen. Den Schlagzeug-Part übernehmen Stephan Cürlis und Jens Herz.
Mit Ravels "Une barque sur l'océan" steht eine weitere Bearbeitung auf dem Programm. Es handelt sich bei dem Stück um die Orchesterfassung der gleichnamigen Komposition aus Ravels "Miroirs" für Klavier. Das stimmungsvolle Orchesterstück ist eine Verschmelzung von Tonmalerei (hier und da an der Grenze zur Filmmusik) und psychologisierendem Kommentar zum "Sujet". Die Musik lässt ein Bild aufsteigen: die Fahrt einer Barke auf dem Ozean, über die schwerer Seegang hereinbrechen kann und die in den ruhigeren Passagen ständig umströmt und umflossen wird.
Gemälde einer trauernden Seele
Am Konzertende stehen Debussys "Images für Orchester". Die Idee dieser "Bilder der Wirklichkeit" hat nichts mit einem impressionistischen Abbild von Materie zu tun, sondern stellt die nicht sichtbaren Dinge in den Mittelpunkt der Betrachtung. Dementsprechend charakterisierte der Komponist André Caplet, der bei der Orchestrierung der das Werk einleitenden "Gigues" mitgewirkt hatte, diesen Satz folgendermaßen: "Gigues ... traurige Gigues ... tragische Gigues ... eine gequälte Seele, deren Scheu sich immerhin beunruhigt und auflehnt gegen den Lyrismus der Geständnisse."