BBC Symphony Orchestra spielt "Agon"
Das BBC Symphony Orchestra aus London ist das größte Gastensemble, das zum Festival "Strawinsky in Hamburg" geladen ist - und es vermag programmlich einen ganz besonderen Akzent zu setzen. Im Zentrum seines Konzertabends steht mit Strawinskys Ballettmusik zu "Agon" ein Werk, das der Komponist bei dem traditionsreichen englischen Orchester, dem er eng verbunden war, in den fünfziger Jahren sogar einmal selbst dirigierte.
"Agon" markierte 1957 einen Wendepunkt im Schaffen des Komponisten: Die Verbindung von artifiziellen, aber musikalisch nur "verdeckt" eingesetzten seriellen Techniken mit deutlich zu hörenden Anklängen an die Tanzmusik der Renaissance trug auch abseits der Ballettbühne dazu bei, dass das Stück schließlich zu den erfolgreichsten Orchesterstücken Strawinskys zählte.
Farbenreiche Ballettpartitur

Die Kombination mit dem neoklassizistischen "Capriccio" für Klavier und Orchester aus den 1920er-Jahren wird einmal mehr den Beweis führen können, wie einheitlich sich Strawinskys Musiksprache entwickelte - schon auf der Ebene der avancierten, unmittelbar wirksamen rhythmischen Energie ergeben sich deutliche Gemeinsamkeiten zwischen beiden Stücken. Eines der Hauptwerke in Strawinskys Oeuvre macht den Abschluss des Programms: Die farbenreiche Ballettpartitur zum "Feuervogel", von den Ballets Russes 1910 in Paris kreiert.
Sakari Oramo ist seit langem als inspirierter, wegweisender Deuter der Werke Strawinskys bekannt; im "Capriccio" steht ihm mit dem Schweizer Pianisten Andreas Haefliger einer der klangsensibelsten Interpreten der aktuellen Szene zur Seite.
