Steve Gray's Piazzolla in Hannover
Leidenschaft und Freiheit sind nur zwei Merkmale, die Tango und Jazz verbinden. Was dabei heraus kommt, wenn man die beiden Stile mischt, zeigte die NDR Bigband mit "Steve Gray's Piazzolla" im Studio Konzert in Hannover.
Astor Piazzolla und der "Tango Nuevo"
Astor Piazzolla (1921-1992) hat den Tango revolutioniert und in die Moderne geführt. Sein Handwerk lernte er in traditionellen Tango-Orchestern. Mitte der 1950er-Jahre studierte Piazzolla klassische Komposition und verschmolz Einflüsse von Bach bis Strawinsky mit den Überresten des alten Tango. Der Name seines Quintetts - "Tango Nuevo" - wurde zum Inbegriff einer neuen Musikrichtung. "Man hat mich am Anfang gehasst und mir vorgeworfen, ich hätte den Leuten ihren alten Tango weggenommen. Sie haben mir vor meiner Haustür aufgelauert und mich verprügelt."
Tango meets Jazz
Bei allen Experimenten blieb Piazzolla doch immer dem Geist des Tango verpflichtet: seiner Melancholie, seiner Passion. "Er hat den Tango gerettet", sagte der Komponist und Arrangeur Steve Gray (1944-2008). "Dass die Menschen heute überall auf der Welt Tango hören, ist Piazzolla zu verdanken. Seine Musik für die NDR Bigband zu arrangieren war eine große Herausforderung für mich. Sie besitzt eine dramatische Qualität, hat Freiheit und Leidenschaft. Das sind zwei Wesensmerkmale, die auch den Jazz ausmachen."
