Sonntagsstudio
Sonntag, 29. November 2020, 20:00 bis
22:00 Uhr
Sie sind jung, schreiben furios – und haben in Hildesheim gelernt. Drei Absolventen der Schreibschule stellen - ohne Publikum, aber an einem charismatischen Ort – ihre jeweils neuen Bücher vor.
Leif Randt war mit "Allegro Pastell" im Frühjahr für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert – und er hat es geschafft, noch die routiniertesten Literaturkritiker zu überschwänglichen Hymnen zu verleiten. Der Roman erzählt von einem modernen Großstadtpaar, das die ungefähre Makellosigkeit seiner Liebe ständig unter die analytische Lupe nimmt. Besänftigung sucht es, nicht das große Glück. Viel passiert eigentlich nicht – das aber in einer wahnsinnig aufregenden Sprache.
Kirmser und Kameradinnen
Philipp Winkler, geboren 1986 in Neustadt am Rübenberge nahe Hannover, hat diesen Sommer mit "Carnival", einer Erzählung aus der Welt der Kirmesleute, gezeigt, dass sein faszinierendes Debüt "Hool" keine Eintagsfliege war: Es ist ein melodischer Klagegesang der "Kirmser", lauter gebrochener Typen, die befürchten müssen, dass die Leute da draußen, die vom Internet verwöhnten Städter, ihre Form der Volksbelustigung nicht mehr zu schätzen wissen. Und Shida Bazyar, die mit "Nachts ist es leise in Teheran" zu den fabelhaftesten Debütantinnen des Jahres 2016 gehört hatte, gewährt uns schon jetzt Einblick in ihren neuen Roman "Drei Kameradinnen", der erst im kommenden April erscheint: Drei junge Frauen stehen – mit Witz und Wut – zusammen gegen die Zumutungen der Gegenwart.
Moderation: Alexander Solloch
Aufzeichnung einer nicht-öffentlichen Veranstaltung vom 4. November 2020 in der Literaturkirche Hildesheim in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus St. Jakobi Hildesheim
