Das Sonntagskonzert
Sonntag, 21. Februar 2021, 11:00 bis
13:00 Uhr
Fast aus dem Nichts und ganz langsam beginnt der erste Satz von Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 1, "wie ein Naturlaut". Die Natur steht auch im Mittelpunkt der "Hebriden"-Ouvertüre von Felix Mendelssohn. Der junge Komponist porträtierte die einsame windumtoste Inselgruppe vor der schottischen Küste 1829 nach seiner ersten Großbritannien-Reise, fasziniert von der herben Landschaft mit ihren Höhlen und den wilden Küsten. Bei dieser Gelegenheit sammelte Mendelssohn auch Eindrücke für seine dritte, die "schottische" Sinfonie, die allerdings erst dreizehn Jahre später vollendet wurde. Weitere Inspirationen lieferten ihm der ehemalige Palast von Maria Stuart in Edinburgh mit seiner verfallenen, grasüberwucherten Kapelle, ein Volksfest mit Dudelsack-Musik, das Wetter - Nebel, Regen, Wind - und die Literatur.
Schottische Hexen
Zu den berühmtesten literarischen Gestalten aus Schottland gehört Shakespeares Macbeth. Richard Strauss setzte ihm mit einer Tondichtung ein Denkmal, und Giuseppe Verdi widmete ihm eine ganze Oper, hier vertreten mit dem Hexenchor.
Zwei Extreme in einer Sinfonie
Der zweite Teil des Konzerts mit dem Staatsorchester Braunschweig steht ganz im Zeichen von Gustav Mahler. "Die höchste Glut der freudigsten Lebenskraft und die verzehrendste Todessehnsucht" spürte der junge Komponist gleichzeitig in seinem Herzen, und diese Extreme prägen auch seine erste Sinfonie. Für die Hamburger Erstaufführung gab Mahler ihr den Namen "Titan", den er später wieder strich - genau wie den zweiten Satz, der als "Blumine" seinen singulären Platz im Konzertrepertoire gefunden hat.
