Das Konzert
Montag, 25. Januar 2021, 20:00 bis
22:00 Uhr
In Brüssel, Luxemburg und Budapest sollte das Aris Quartett als "ECHO Rising Stars" der European Concert Hall Organisation im Oktober und November musizieren. Für Barcelona, Stockholm und Athen waren sie eigentlich im neuen Jahr gebucht.

Da kann der Konzertort Schloss Schwiessel, gut 30 km von Rostock entfernt, eigentlich nicht mithalten. Und doch war die Freude der vier Frankfurter riesig, als sie am 11. Dezember in der mecklenburgischen Provinz ein Konzert aufnahmen und den Publikumspreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern für das Jahr 2019 überreicht bekamen. Zwar bedauerten die vier, dass ohne Publikum die wirkliche Konzertstimmung fehlte, aber nach Wochen ohne Auftritte, nach endlosen Proben ohne Ziel, war das Konzert der Lichtblick: "Wir spielen etwas, und es wird auch gehört werden!" freuten sich die vier über die Aufzeichnung von NDR Kultur.
Schostakowitschs Doppelbödigkeit
Das Quartett begann mit dem achten Streichquartett von Dimitri Schostakowitsch, einem Werk, zu dem sie seit zwei Jahren einen besonders intensiven Zugang haben. Sie erarbeiteten es mit einem ukrainischen Geiger, der einst Schüler von Schostakowitsch war und ihnen die Doppelbödigkeit der Quartetts, das Zaudern des Komponisten und die versteckten Motive nahebrachte.
Orchestraler Klang auf leisen Sohlen
Die anderen beiden Werke, die auf Schloss Schwiessel erklangen, gehören noch nicht lange zum Repertoire des Aris Quartetts: die äußerst schwung-und humorvollen fünf Stücke für Streichquartett von Erwin Schulhoff und Franz Schuberts Streichquartett Nr. 15, das so orchestral klang, dass man nicht glauben konnte, dass nur vier Musiker auf dem schwarz-weißen Marmorfußboden des Saals in Schwiessel standen. Übrigens auf Socken, um die Radioaufnahmen nicht durch knarrende Schuhe zu stören.
