Starke Stücke (Wiederholung)
Dienstag, 03. November 2020, 19:00 bis
20:00 Uhr
Für die Violine hat Johann Sebastian Bach zwei Konzerte hinterlassen, dazu ein Doppelkonzert. Gut möglich, dass er selbst die Solopartie übernommen hat. Sein Sohn Carl Philipp Emmanuel bescheinigte ihm, die Violine "rein und durchdringend" gespielt zu haben. Über den Mittelsatz des Konzerts a-Moll hat Claude Debussy später gesagt: "Die Schönheit des Andante (…) ist so groß, dass man ernstlich nicht mehr weiß, wie man sich hinsetzen und verhalten soll, um des Anhörens würdig zu sein."
Konzerte, die kaum unterschiedlicher sein könnten
Die beiden Bach-Concerti könnten unterschiedlicher kaum sein. Das E-Dur-Werk gilt zu Unrecht als zweites (das a-Moll-Konzert ist das spätere; das E-Dur-Konzert dagegen ein typisches Werk der Köthener Zeit). Sein erster Satz enthält Merkmale des Vivaldi-Stils. Allerdings sind Solostimme und Orchester subtil verwoben. Doch wer war Bachs ebenbürtiger Partner im Doppelkonzert? In diesem Werk sind beide Geiger in freundschaftlichem Zusammenspiel gleichberechtigt. Die Stimmen gehen aufeinander ein, lösen sich wieder, um ihren Weg weiterzuverfolgen und sind doch Teil einer höheren Ordnung.
Eine Sendung von Philipp Cavert
