32 x Beethoven mit Igor Levit
Sonntag, 13. Dezember 2020, 17:00 bis
18:00 Uhr
Musikalisch dreht sich in diesem Jahr bekanntlich (fast) alles um Beethoven, der vor 250 Jahren geboren wurde. Der Pianist Igor Levit hat bereits im Herbst eine neue Gesamteinspielung aller Klaviersonaten von Beethoven vorgelegt und erklärt uns in seinem aktuellen, 32-teiligen Podcast die Besonderheiten jeder Sonate.
Verzögerung durch Beethovens Gelbsucht
Beethovens Op. 110 ist die mittlere der Sonatentrias, der drei letzten Klaviersonaten, die der Komponist 1819 seinem Berliner Verleger Adolf Martin Schlesinger zugesagt hatte. Immer wieder vertröstete Beethoven seinen Verleger, denn es dauerte fast ein Jahr, bis er ihm nach der Sonate Op. 109 die nächste Komposition schickte. Beethoven litt in dieser Zeit an einer schweren Gelbsucht und schrieb zeitgleich an seiner "Missa solemnis" und seinen "Bagatellen" Op. 119. Am 12. Dezember 1821 kündigte Beethoven Schlesinger an, er werde die Sonate "wohl jetzt sehr bald erhalten". Tatsächlich ist auf seinem Op. 110 das Datum 25. Dezember 1821 vermerkt, zwei Wochen später war das Manuskript auf dem Weg nach Berlin.
Gassenhauer-Melodien und ein bewegendes Finale
Der erste Satz beginnt mit einem choralartigen Thema. Im zweiten Satz hat Beethoven Melodien von zwei damals bekannten Gassenhauern aufgegriffen. Nach einer Überleitung beginnt ein großes Finale mit vielen Tempowechseln und einer großen Fuge am Schluss. "Das ist einfach das Allertollste, dieses Ende", sagt Igor Levit. "Das ganze Stück läuft darauf hinaus, alles geht dahin: Durch Leiden, durch Klagen, durch Kranksein ist diese Gesundung am Ende so irre bewegend!"
Immer donnerstags und sonntags auf NDR Kultur
Die 31. Folge von Igor Levits Podcast "32 x Beethoven" hören Sie am Donnerstag, 10. Dezember, ab 13 Uhr sowie am Sonntag, 13. Dezember, ab 17 Uhr auf NDR Kultur. Und jederzeit in unserer ARD Audiothek.
