Blog zur Wahl in SH: Günther feiert 43,4 Prozent für CDU
Unsere Redaktion wünscht eine gute Nacht
Damit beenden wir unseren Liveblog zur Landtagswahl 2022. Auf diesen Seiten finden Sie sehr viel von dem, was Schleswig-Holstein an diesem Wahlsonntag und der darauf folgenden Nacht bewegt hat, zum Nachlesen und -sehen - von der zum Wahllokal umfunktionierten Kegelbahn bis hin zum Überraschungsbesuch auf der Party der Sieger. Und unter folgendem Link finden Sie die Abgeordneten des neuen Landtags:
Die Ergebnisse vor Ort - klicken Sie rein
Hier finden Sie die Ergebnisse aus den Wahlkreisen und mehr als 1.100 Gemeinden in Schleswig-Holstein.
Vorläufiges Endergebnis: CDU bei 43,4 Prozent
Der Landeswahlleiter hat das vorläufige Endergebnis bekanntgegeben. Die CDU ist klare Siegerin der Landtagswahl 2022. Ministerpräsident Daniel Günther blickt auf eine zweite Amtszeit voraus - er will nun Gespräche mit Grünen und FDP führen. Die SPD erleidet eine historische Niederlage, der SSW ist stark wie seit 1947 nicht mehr. Die AfD scheidet aus dem Landtag aus.
SPD-Landeschefin Midyatli verliert Wahlkreis
Der Wahlkreis Kiel-Ost war in der Vergangenheit meistens eine sichere Bank für die SPD. Das gilt für 2022 nicht - was die Landesvorsitzende zu spüren bekam.
Wo es Gewinne im Vergleich zu 2017 gibt
Der Wahltag hinter den Kulissen
Wahlsieger Günther macht den Helikopter 117
"Schwarz-Grün könnte Günther eine besondere Stellung verschaffen"
Der Kieler Politikwissenschaftler Prof. Wilhelm Knelangen rechnet mit schwierigen Sondierungsgesprächen vor einer möglichen Koalitionsbildung. Den Beteiligten sei stets bewusst: Wenn man sich in einem Zweierbündnis nicht einigen könne, "dann kracht es", so Knelangen. Die bundespolitische Bedeutung der Wahl des Koalitionspartners sei für die CDU und Daniel Günther aber nicht unwichtig, so der Experte: "Schwarz-Gelb ist eher konventionell. Schwarz-Grün ist schon etwas, das ihm eine besondere Stellung in der Bundes-CDU garantieren wird."
Respekt für Losse-Müller, Glückwünsche für Günther
Die Reaktionen der norddeutschen Regierungschefs auf den vorläufigen Wahlausgang in Schleswig-Holstein.
Hochrechnung: Gewinne für CDU, Grüne und SSW
Kommentar: Die Regierungsbildung ist kein Selbstgänger
In den nächsten Jahren werde es für die neue Regierung von Schleswig-Holstein vor allem darum gehen, "die dramatischen Folgen des Krieges in der Ukraine zu beherrschen", sagt NDR Schleswig-Holstein Chefredakteur Norbert Lorentzen in seinem Kommentar.
Die Kollegen der "heute-show" finden: "Kanzler von Moin"
Lutz van der Horst (M.) und Fabian Köster (r.) haben Günther-Merchandising zur Hand. Im Angebot: "Günni 2025" und "Kanzler von Moin".
Wadephul (CDU): "Dritte Partei wäre fünftes Rad am Wagen"
Während sich Ministerpräsident Daniel Günther zumindest offiziell auch eine Dreier-Koalition mit Grünen und FDP in bewährter Jamaika-Zusammensetzung offen halten will, bezieht der Bundestagsabgeordnete Johann Wadephul klar Stellung. Die CDU könne mit beiden Parteien hervorragend weiterarbeiten. Aber "wenn man nur eine Partei braucht, um eine Mehrheit zu bilden, dann muss man sich auch nur für eine entscheiden als CDU". Eine dritte Partei sei "das fünfte Rad am Wagen", so Wadephul.
Heinold und Buchholz auf CDU-Wahlparty
Erste Sondierungen mit Eiswürfel-Getränk in der Hand? FDP-Spitzenkandidat Bernd Buchholz und Grünen-Spitzenkandidatin Monika Heinold machen die CDU-Wahlparty unsicher. Beim Klassiker von Achim Reichel wurden sie allerdings nicht auf der Tanzfläche gesichtet. Auch Wirtschaftsvertreter sind zu Gast. Reaktion unseres Reporters vor Ort: "Wirkt wie eine Live-Verhandlung."
Welche Wähler die CDU "abgegriffen" hat
Die meisten Wähler sind von FDP und SPD zur CDU gekommen. Eine erste Analyse:
Wahlbeteiligung sinkt im Vergleich zu 2017
Nach vorläufigen Daten des Landeswahlleiters haben sich 60,4 Prozent der Wahlberechtigten an der Wahl beteiligt.
Spitzenkandidatinnen der Grünen im Feier-Modus
Knelangen zur SPD: Losse-Müller "im Zweifel auch der falsche Kandidat"
Wenn jemand so klar verliere wie die SPD mit Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller sei er "im Zweifel auch der falsche Kandidat. Das gehört sich einfach so, das festzustellen", sagt der Kieler Politikwissenschaftler Wilhelm Knelangen. Losse-Müller sei nicht die Person gewesen, "die tatsächlich breite Massen ansprechen konnte, weil viele ihn gar nicht kannten". Die SPD hat es laut Knelangen nicht geschafft, sich als "alternative Regierungsführungspartei darzustellen". Es habe an einer echten Machtoption gefehlt.
Ende der Wahlparty bei der SPD - der Boden wird gefegt
Die Wahlparty der SPD ist beendet. Der Boden wird gefegt. Es sind keine zehn Gäste mehr, die noch geknickt auf ihren Stühlen verharren. Die jüngste Hochrechnung sieht die Sozialdemokraten bei 16 Prozentpunkten - die bis heute niedrigste Zustimmung in der Wählergunst erhielt die SPD 2009 mit 25,4 Prozent.
Kommentar: "Agenda der nächsten Regierung wird eindeutiger"
Bettina Freitag, Chefredakteurin von NDR Schleswig-Holstein, kommentiert den Wahlausgang.
"Persönlichkeit von Günther hat herausragende Rolle gespielt"
Für Politikwissenschaftler Wilhelm Knelangen ist der Erdrutsch-Sieg der CDU, die nach der jüngsten Hochrechnung bei 43,4 Prozentpunkten liegt, zu großen Teilen auf den Spitzenkandidaten zurückzuführen.
Experte Knelangen: Günther als "Gesamtgrüner im CDU-Anzug"
Politikwissenschaft-Professor Prof. Dr. Wilhelm Knelangen von der Universität Kiel sieht den haushohen Wahlsieg der CDU als "Ergebnis zum Luftholen". Daniel Günther habe sich "tatsächlich als so eine Art ideeller Gesamtgrüner mit 'nem CDU-Anzug präsentiert". Der Ministerpräsident sei offensichtlich auch als jemand verstanden worden, der etwa für die Energiewende eintrete, so Knelangen. Die CDU und Günther hätten "auch bei den Grünen mit abgefischt". In Sachen Koalitions-Sondierungen rechnet Knelangen nicht damit, dass noch vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag "irgendwelche Pflöcke eingerammt werden".
FDP-Fraktionschef Vogt: "Viel zur CDU rübergegangen"
FDP-Landtagsfraktionschef Christopher Vogt (im Bild rechts neben Bernd Buchholz - Mitte - und Heiner Garg) sieht die Liberalen trotz Verlusten weiter in einer Regierung mit der CDU. "Es ist doch viel zur CDU rübergegangen. Wir hätten uns da weniger gewünscht. (...) Ich glaube trotzdem, dass wir auch gemeinsam eine Regierung bilden können", sagte Vogt. Er räumte ein, dass die Umfragedaten besser gewesen seien als die Prognose. Laut den Hochrechnungen kommt die FDP auf 7 Prozent. Das sind 4,5 Prozentpunkte weniger als bei der Landtagswahl 2017.
Losse-Müller will "selbstverständlich" in den Landtag
SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller hat nach der Niederlage seiner Partei betont, dass er nun "gute Oppositionspolitik" machen wolle. Auf die Frage, ob er nun in den Landtag gehen wolle, antwortete er: "Selbstverständlich." Seinen Wechsel von den Grünen zur SPD 2020 bereue er nicht. Die SPD sei das Scharnier der Gesellschaft.
Nächste Hochrechnung: Günther will schnelle Regierungsbildung
Der amtierende Ministerpräsident will seine zweite Amtszeit möglichst schnell in einer Koalition angehen: "Beim letzten Mal brauchten wir ja noch ein bisschen mehr Verhandlung, weil es noch etwas unübersichtlich war. Aber jetzt ist das eine Frage von wenigen Wochen, in denen möglichst die Regierung steht. Es warten große Herausforderungen auf uns und die wollen wir dann auch möglichst schnell angehen." Günther hatte zuvor angekündigt, mit FPD und Grünen sprechen zu wollen.
Von Wahlsiegern und Wahlverlierern
Die politischen Reaktionen übersichtlich zusammengefasst:
CDU weiter bei 43,5 Prozent - Weil gratuliert aus Niedersachsen
Die CDU bleibt auch nach der Hochrechnung von 21.19 Uhr bei 43,5 Prozentpunkten - was auch SPD-Ministerpräsidenten Hochachtung abringt. "Ich gratuliere meinem Amtskollegen Daniel Günther herzlich zu diesem Ergebnis, das zu einem großen Teil ihm persönlich zuzurechnen sein dürfte", heißt es in einer Stellungnahme von Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil.
Lange Nacht für Daniel Günther
Es ist nicht nur ein freudiger Abend für Ministerpräsident Daniel Günther, sondern auch ein langer, wie er Reporter Philipp Jess gegenüber gestand: "Ich weiß nicht, ob ich zwischendurch schlafen kann. Ich bin später auf dem Weg nach Berlin, vielleicht hab ich bis dahin zwei Bier getrunken, damit ich ein bisschen schlafen kann."
Reaktionen aus Berlin fallen unterschiedlich aus
Ein bitteres Ergebnis sagte SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken in Berlin zu dem Wahlergebnis, für die kommende Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen heiße das aber noch nichts für die SPD. Das Rekordergebnis der Grünen hingegen werde von der Bundesspitze auch als Bestätigung der Regierung gewertet. Die CDU in Berlin freue sich über das überragende Ergebnis, es sei auch ein Zeichen des guten Wahlkampfs, so Jens Spahn.
Wilma tanzt angesichts von SSW-Wahlerfolg
AfD-Spitzenkandidat Nobis rechnet nicht mehr mit Einzug
AfD-Spitzenkandidat Jörg Nobis rechnet nach der jüngsten Hochrechnung (4,6 Prozent für die AfD) offenbar nicht mehr damit, noch in den neuen Landtag einzuziehen. "Wir sind wahrscheinlich dann raus. Das ist dann so. (...) Interner Streit wird vom Wähler nicht goutiert. Ich glaube nicht, dass die Hürde so hoch war, ich glaube, dass das bundespolitische Thema Ukraine so weit überstrahlt hat und wir da auch nicht punkten konnten."
Jetzt live: NDR Reporter Jeß interaktiv im Landeshaus
NDR Reporter Philipp Jeß ist für uns im Landeshaus unterwegs, beantwortet live Fragen der Facebooknutzer und gibt Einblicke hinter die Kulissen.
Lindner über CDU und Günther: "Überragender Wahlerfolg"
Finanzminister Christian Lindner: "In Schleswig-Holstein hat keine Landtagswahl stattgefunden - sondern eine Günther-Wahl."
Hochrechnung: Aktuell fünf Parteien im Landtag
Nach der jüngsten Hochrechnung wären CDU, SPD, Grüne, FDP und SSW im Schleswig-Holsteinischen Landtag vertreten.
SSW: Mit einer Regierungsbeteiligung wird es wohl nichts
Auf der Wahlparty des SSW herrscht Freude - aber in die Regierung schafft es die Partei der dänischen Minderheit offenbar nicht. Er respektiere den SSW und habe zu Fraktionschef Lars Harms ein sehr gutes Vertrauensverhältnis, sagt Wahlsieger Daniel Günther: "Aber ich habe vor der Wahl sehr klar gesagt, dass ich mit Jamaika weiter regieren möchte. Und deswegen sind meine Ansprechpartner auch nach der Wahl Grüne und FDP."
Spitzenrunde: Günther über Kriterien für die Sondierung
Ministerpräsident Daniel Günther erklärt, wie er nun in die Sondierungsgespräche geht. SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller sagt, er sei für die Niederlage seiner Partei mit verantwortlich.
AfD stellt sich auf Zitterpartie ein
Die AfD hat laut der jüngsten Hochrechnung 1,2 Prozentpunkte gegenüber 2017 abgegeben.
Heinold: Wähler wollen keine Polarisierung
Für die Spitzenkandidatin der Grünen, Monika Heinold, haben die Wählerinnen und Wähler "deutlich gemacht, dass sie keine Polarisierung der Gesellschaft wollen". Sie will mit ihrer Partei wieder mit in Regierungsverantwortung: "Wenn das Ergebnis nach diesen fünf guten Jahren Zusammenhalt der Gesellschaft Schwarz-Gelb wäre, dann wäre das nicht gut für unser Land und vermutliche nicht das, was die Wählerinnen gewollt haben, weil sie uns Grüne sehr stark gemacht haben." Laut jüngster Hochrechnung haben die Grünen 4,9 Prozentpunkte gewonnen gegenüber der Wahl von 2017, die FDP hat 5 Prozentpunkte verloren.
Kommentar: Es muss nicht immer laut sein
Christiane Uebing kommentiert den Wahlsieg der CDU und Daniel Günther:
Grüne, SPD und SSW in der Analyse
Hamburger SPD richtet Glückwünsche an Günther
Wähler-Wanderung: SPD verliert Tausende an CDU
Laut vorläufigen Grafiken zur Wähler-Wanderung hat die SPD tausende Wählerinnen und Wähler an CDU und Grüne verloren.
Neue Hochrechnung: SSW und AfD verlieren leicht
Im Vergleich zur vorherigen Hochrechnung verlieren SSW und AfD minimal an Prozentpunkten
Günther: Es geht um Klimaschutz und Arbeitsplätze
Wahlsieger Daniel Günther im Schleswig-Holstein Magazin über die nun anstehenden Koalitions-Sondierungen: "Mir geht's jetzt in den Gesprächen erstmal darum auszuloten, mit wem wir den Kurs der vergangenen Jahre auch am besten fortsetzen können. Das haben wir mit Jamaika gut zusammen hinbekommen. Aber Klimaschutz zu erreichen und gleichzeitig Arbeitsplätze nach Schleswig Holstein zu holen, weiter zu investieren - das sind die Themen, die für die CDU wichtig sind. Und das wollen wir in so ein Bündnis einbringen.
Unbändige Freude bei der CDU, Tristesse bei der SPD
Wähler-Wanderung hin zum SSW
Der SSW kommt laut jüngster Hochrechnung auf das beste Ergebnis seit 1947 (9,3 Prozent). Eine Analyse von infratest dimap gibt einen ersten Aufschluss darüber, wie es dazu kommen konnte.
Dritte Hochrechnung mit ersten Briefwahl-Stimmen
In die dritte Hochrechnung sind auch die ersten Briefwahl-Stimmen eingeflossen.
AfD könnte erstmals aus einem Parlament ausscheiden
Die AfD würde nach der jüngsten Hochrechnung erstmals in Deutschland aus einem Parlament ausscheiden. Laut Spitzenkandidat Jörg Nobis konnte nicht Partei "über die Kernwählerschaft hinaus nicht mobilisieren".
Heinold: "Regierung oder hammerhart Opposition"
Monika Heinold (im Bild rechts), Spitzenkandidatin der Grünen : "Erstmal sind wir super glücklich, zweitstärkste Kraft zu sein. Es hat viel auf das Konto von Daniel eingezahlt, weil wir gute Regierungsarbeit gemacht haben. Jetzt schauen wir, ob es für die Regierungsarbeit weiter reicht. Ich gehe davon aus, dass wir wieder Regierungsverantwortung tragen können - oder hammerhart Opposition machen.
Stegner: "Hoffe, dass Losse-Müller nicht aufgibt"
Ralf Stegner, langjähriger SPD-Fraktionschef in Schleswig-Holstein: "Ich hoffe, dass Thomas Losse-Müller nicht aufgibt, sondern nochmal angreift. Und es gibt immerhin etwas Positives: Wenn die Rechtsradikalen aus dem Landtag sind, dann gibt es wenigstens einen kleinen Grund sich zu freuen."
AfD-Bundessprecher Chrupalla: "Wird ein langer Abend für uns"
Die AfD würde laut der Hochrechnung von 19.15 Uhr nicht in den Landtag einziehen. AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla bleibt jedoch hoffnungsvoll: "Es wird ein langer Abend für uns werden, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unsere Stammwähler mobilisiert haben und über die fünf Prozent kommen werden." Er spricht "Streitigkeiten" im Landtag an. Da brauche die AfD "auch mehr Disziplin".
Buchholz: "Spricht nichts gegen Regierung der Mitte"
Wirtschaftsminister Bernd Buchholz über eine mögliche Koalition seiner FDP mit der CDU: "Bei den inhaltlichen Übereinstimmungen, bei den Politikfeldern haben CDU und FDP mehr gemeinsame Schnittmengen. Von daher gibt es die Möglichkeit, eine Regierung in der Mitte zu bilden. Es ist schade, wir hätten gerne mehr gehabt, aber es spricht ja nichts dagegen, eine Regierung in der Mitte zu bilden."
Zweite Hochrechnung: Die CDU hat die Wahl
Laut der zweiten Hochrechnung kommt die CDU auf 33 Sitze im Landtag. Als Koalitionspartner kommen Grüne, FDP und SSW in Frage. Die SPD hat bereits angekündigt, in die Opposition zu gehen.
Günther: Werden mit Grünen und FDP sprechen
Wahlsieger Daniel Günther will nach dem deutlichen Wahlsieg seiner CDU in den kommenden Tagen mit seinen bisherigen Koalitionspartnern Grüne und FDP Gespräche über die nächste Landesregierung führen. Es sei für ihn "vollkommen klar", dass er nun mit den beiden Parteien Gespräche führe, sagte er weiter.
SSW: Wir können Regierung und Opposition
Auch der SSW kommt laut erster Hochrechnung (SSW bei 6,1 Prozent) als Koalitionspartner für die CDU in Frage. Bei Fraktionschef Lars Harms ist klar: Heute wolle man feiern, morgen dann Gespräche führen. Eine klare Koalitionsaussage machte Harms nicht: "Wir können Regierung und wir können Opposition." Daniel Günther sei jetzt am Zug. "Aber erstmal sind wir glücklich, dass wir das beste Ergebnis erzielt haben, das der SSW jemals in seiner Geschichte erreicht hat", frohlockte Harms.
Habeck sieht Bündnis von CDU und Grünen
Der Bundesvorsitzende der Grünen, Robert Habeck, sieht Schleswig-Holstein auf dem Weg zum einem schwarz-grünen Bündnis aus CDU und Grünen: "Daniel, herzlichen Glückwunsch, gut gemacht. Aber er wird auch wissen, wem er das gute Ergebnis zu verdanken hat. Schleswig-Holstein ist ja ein Land, das eigentlich sehr polarisiert ist, eine sehr harte politische Tradition hat, wo man nicht Mitbewerber war, sondern Gegner und Feind. Und dass das überwunden wurde, liegt auch daran, dass konservative und moderne Kräfte gut zusammengearbeitet haben. Ich glaube, Daniel Günther ist schlau genug zu sehen, wenn zwei Parteien die Wahl gewinnen, was daraus dann zu folgen hat."
Grüne feiern Wahlergebnis frenetisch
Für das gute Abschneiden der Grünen hat die Basis der Grünen Spitzenkandidatin Monika Heinold frenetisch gefeiert. In einer Kieler Brauerei erklangen "Monika, Monika"-Sprechchöre. Gemeinsam mit Aminata Touré dankte die Finanzministerin dem Engagement der Parteibasis im Wahlkampf. "Ihr seid der Hammer", sagte Touré. Laut erster Hochrechnung kommen die Grünen auf 17,2 Prozent.
Die erste Hochrechnung ist da
Die erste Hochrechnung bestätigt die Prognose in weiten Teilen.
Günther: "Ein Ergebnis, das mich berührt"
Daniel Günther hat die CDU-Geschäftsstelle mit seiner Frau verlassen. Auf der Wahlparty der CDU wird er mit Sprechgesängen empfangen. Günther spricht von einem Ergebnis, das ihn berühre: "Der Wahlsieger an diesem Abend ist die CDU, das sind wir. Das ist ein enormer Vertrauensbeweis, eine enorme Unterstützung, auch für mich persönlich natürlich ein hervorragendes Ergebnis. Ich kann mich nicht erinnern, wann wir so ein Ergebnis hatten, das ist schon 40 Jahre her. Das liegt auch an unseren Koalitionspartnern, und deswegen bedanke ich mich ausdrücklich bei den Grünen und der FDP für die super Zusammenarbeit."
Jubel bei der CDU
Touré (Grüne): "Wir freuen uns unfassbar doll"
Losse-Müller: "Wir sind gegen drei Parteien angetreten
SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller während seiner Rede vor der Fraktion: "Wir sind gegen drei Parteien angetreten, die geschlossen gestanden haben. Es war klar, dass es eine große Herausforderung war. Es ist uns nicht gelungen, uns mit den Themen durchsetzen. Uns war allen sehr klar, dass das eine große Herausforderung ist, in diesen Wahlkampf zu gehen gegen den beliebtesten Ministerpräsidenten der Bundesrepublik, gegen eine Landesregierung mit sehr, sehr hohen Zustimmungswerten."
NDR Reporter: "SPD-Anhänger ertränken ihren Kummer"
NDR Reporter Stefan Niemann: "Die SPD-Wahlparty hat sich jetzt schon schlagartig geleert, die SPD-Anhänger sind raus und ertränken ihren Kummer in der Abendsonne."
Seidler (SSW): "Wähler wollen etwas Stabiles"
Stefan Seidler (SSW): "Wir haben im Land gute Politik gemacht, die Wählerinnen und Wähler wünschen sich anscheinend etwas Stabiles und wir haben gut performt." Bei der Partei der dänischen Minderheit herrscht angesichts von - laut Prognose - sechs Prozent Jubelstimmung.
Der Blick zu den Wahlpartys der Parteien
Vogt (FDP): "Ich will nichts schönreden"
Christopher Vogt, FDP-Fraktionsvorsitzender: "Die Grünen wollten Daniel Günther ablösen, wir haben ihn unterstützt. Wir hätten offensiver sein müssen, die Umfrageergebnisse waren leider besser als die erste Prognose. Ich will es nicht schönreden, wir hätten uns ein besseres Ergebnis gewünscht. Es ist viel zur CDU rübergegangen."
Stegner über SPD: "Ein Debakel"
Der langjährige SPD-Landeschef Ralf Stegner (im Bild links neben Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer) über die - laut Prognose - 15,5 Prozent der Sozialdemokraten und den Spitzenkandidaten: "Thomas Losse-Müller war der richtige Kandidat, aber er hatte zu wenig Zeit und es ist schwer, einen so starken Ministerpräsidenten zu schlagen. Das Ergebnis ist ein Debakel für die SPD. Wir müssen jetzt gute Oppositionspolitik machen. "
Erste Reaktionen von Grünen und SPD
Steffen Regis, Landesvorsitzender der Grünen: "Wenn wir zweitstärkste Partei werden, dann ist das das beste Ergebnis, was wir jemals in SH erreicht haben." SPD-Landeschefin Serpil Midyatli gratuliert zunächst Daniel Günther zu seinem Wahlerfolg und stellt fest: "Die SPD hat Wählerinnen und Wähler nicht richtig mit den Punkten aus dem Wahlprogramm erreicht."
Jamaika wäre möglich - ein Zweierbündnis aber wahrscheinlicher
Eine Fortsetzung der Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP wäre Stand jetzt rechnerisch möglich, gilt aber als unwahrscheinlich, da die CDU sowohl mit der FDP als auch mit den Grünen in einem Zweierbündnis regieren könnte. Sogar eine Koalition mit dem SSW wäre aktuell möglich.
Laut Prognose: CDU verpasst absolute Mehrheit hauchdünn
Für die absolute Mehrheit würde die CDU 35 Sitze benötigen. Laut 18-Uhr-Prognose kommen die Christdemokraten auf 34 Sitze.
Erste Prognose ist da: CDU klare Wahlsiegerin
infratest dimap hat die erste Prognose erstellt: Die CDU fährt demnach das beste Ergebnis seit 1983 (49 Prozent) ein. Die SPD fällt auf einen historischen Tiefstand. Die AfD muss um den Einzug in den Landtag zittern. Der SSW fährt laut Prognose das stärkste Ergebnis seit 1947 ein.
Wahl am Feuerwehrgerätehaus in Holm
NDR Reporter Peter Jagla beobachtet die Wahl in Holm (Kreis Pinneberg) und spricht dort am Feuerwehrgerätehaus mit den Dorfbewohnern über die Wahl.
Wie entstehen Prognosen und Hochrechnungen?
Mit der Schließung der Wahllokale sagen Prognosen und Hochrechnungen das Wahlergebnis vorher. Wir sagen, wie sie entstehen.
Kegelbahn als Wahllokal
In Groß-Königsförde wurde eine Kegelbahn zum Wahllokal umfunktioniert.
Die Stimmen der jungen Wähler: Anna-Lina aus Nindorf
Anna-Lina, 18 Jahre alt, kommt aus Nindorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und hätte unter anderem gerne ein besseres ÖPNV-Angebot auf dem Land.
Wahlwissen: Was ist ein Ausgleichsmandat? Was ist ein Überhangsmandat?
Stimmungstest für Deutschland?
Verrät der Ausgang der Wahl in Schleswig-Holstein etwas über die politische Stimmung in ganz Deutschland? Darüber hat NDR-Moderatorin Birgit Langhammer mit Claudia Plass, NDR Korrespondentin im Hauptstadtstudio der ARD, gesprochen.
Wenig Parkplätze, leere Läden, gefährdete Kliniken: Wählerinnen und Wähler sprechen über Probleme in ihren Wahlkreisen
In den verschiedenen Wahlkreisen des Landes gibt es unterschiedliche Probleme: In Eckernförde wünscht sich ein Mann eine bessere Parkplatzsituation für Tagestouristen. Eine junge Frau möchte, dass Vereine verstärkt gefördert werden. Eine Schleswigerin will, dass etwas gegen die Leerstände der Innenstadt getan wird. Und ein Rendsburger sorgt sich um die beiden Krankenhäuser der Region.
Die Stimmen der jungen Wähler: Lennard aus Bad Oldesloe
Lennard, 19 Jahre alt, aus Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) möchte unter anderem, dass Rassismus verstärkt in der Schule thematisiert wird.
Tragischer Vorfall: Wahlvorstand im Wahlkreis Eckernförde verstorben
Einen tragischen Vorfall gab es aus dem Wahlkreis Eckernförde. Dort ist nach Angaben des Landeswahlleiters Tilo von Riegen am Mittag ein Wahlvorstand verstorben. Der Mann sei regungslos in seinem Stuhl gefunden worden. Durch den Rettungseinsatz war das Wahllokal für rund eine Stunde geschlossen, so von Riegen.
Wahlwissen: Was ist der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme?
Mit zwei Kreuzen können Wahlberechtigte wählen, wer in Schleswig-Holstein ihre Interessen vertreten soll.
Wahlbeteiligung am Nachmittag bei 36,8 Prozent
Das gute Wetter lockt die Menschen im Moment offenbar eher in die Sonne - und nicht in die Wahllokale. Laut des Landeswahlleiters Tilo von Riegen lag die Wahlbeteiligung am frühen Nachmittag bei 36,8 Prozent - vor fünf Jahren waren es 42,5 Prozent. Allerdings fehlen noch die Briefwähler. Bisher laufe die Wahl ohne Probleme, sagte von Riegen. Es gebe einige Wahlhelfer, die sich in Corona-Quarantäne befänden. Allerdings sei man personell so aufgestellt, dass es in keinem Wahlkreis irgendwelche Probleme gebe.
Warum gehen Sie wählen?
Die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner gehen aus unterschiedlichen Gründen zur Wahl. "Wir leben in einer Demokratie. Die zu schützen und zu wahren, empfinde ich als sehr wichtig", sagt eine Frau NDR Schleswig-Holstein. Ein Mann möchte mehr Klimaschutz und wirft der aktuellen Regierung vor, zu wenig dafür zu tun. Und einer jungen Frau ist es wichtig, dass das Leben im Norden bezahlbar bleibt.
Umfrage: Wählerinnen und Wähler vermissen Bürgernähe
Die Stimmen der jungen Wähler: Jan aus Bad Bramstedt
Jan, 17 Jahre alt, aus Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) wünscht sich unter anderem, dass die Fahrradinfrastruktur ausgebaut wird.
Wahlwissen: Wie wählen Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen?
Nochmal Jamaika?
Wird es die Jamaika-Koalition mit Daniel Günther an der Spitze nochmal in die Regierung schaffen? NDR-Reporterin Angela Ulmrich schätzt die Lage ein.
Wahlkabine im Wohnzimmer
Weil Hörsten (Kreis Rendsburg-Eckernförde) nur wenige Einwohner hat, hat Bürgermeister Klaus Groenewold (AHW) die Wahlkabine in seinem Wohnzimmer eingerichtet. Ein kleiner Schnack zwischen Bürgermeister und Wählern bleibt da nicht aus.
Diese Themen sind jungen Menschen aus SH wichtig
Schule, Bildung, Digitalisierung, Verkehr, erneuerbare Energien und Wissenschaft - das sind einige der Themen, die den jungen Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern unter den Nägeln brennen.
Corona? Briefwahl auch heute noch möglich
Weil sie Corona-positiv sind, konnten am Wahltag einige Wahlhelfer nicht kommen, sagte Landeswahlleiter Tilo von Riegen NDR Schleswig-Holstein. Wer einen positiven Coronatest hat - und heute noch wählen möchte, hat dazu übrigens noch immer die Möglichkeit, betonte von Riegen: "Man kann auch heute noch in der Gemeinde-Wahlbehörde Briefwahl beantragen. Und das bis 15 Uhr. Da müssen Sie natürlich, wenn Sie in Quarantäne sind, eine Vollmacht erteilen, die steht hinten auf der Wahlbenachrichtigungskarte."
Wahlbeteiligung liegt bei 16,3 Prozent
Nach Angaben der Landeswahlleitung lag die Wahlbeteiligung um 11 Uhr bei 16,3 Prozent. Vor fünf Jahren gingen zu diesem Zeitpunkt mehr Menschen zur Wahl, nämlich 21,5 Prozent. Landeswahlleiter Tilo von Riegen sagte, dies könne am guten Wetter liegen - oder auch daran, dass Muttertag ist und die Menschen ausgiebig frühstückten.
Günther hat gewählt
Auch der CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther hat seine Stimme abgegeben. Er warf seinen Stimmzettel im Wahlbüro der Stadtwerke Eckernförde in die Wahl-Urne. Er hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung, sagte Günther. "Ich würde mich freuen, wenn die Umfragen sich bestätigen und die CDU mit Abstand stärkste Kraft wird, weil ich sehr gerne diese Regierung fortsetzen möchte", sagte er.
Heinold hat Wahlunterlagen abgegeben
Damit ihr Corona nicht dazwischen kommt, hat die Grünen-Spitzenkandidatin Monika Heinold per Brief gewählt. Ihre Briefwahlunterlagen gab sie am Vormittag im Wahlbüro in der Hebbelschule in Kiel ab.
449 kämpfen um Sitz im Landeshaus
449 Bewerberinnen und Bewerber gibt es bei dieser Landtagswahl. Sie alle kämpfen um einen Sitz im Landeshaus an der Kieler Förde. Einige von ihnen wollen künftig in der Staatskanzlei regieren. NDR-Reporterin Anna Grusnick gibt einen Überblick.
Losse-Müller hat sein Kreuzchen gemacht
SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller hat gewählt. Am Sonntagvormittag hat er im Feuerwehrhaus Ahlefeld-Bistensee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) seine Stimme abgegeben. Er kandidiert im Wahlkreis Eckernförde auch direkt gegen Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
Kandidat:innencheck: Wer kandidiert wo?
Zur Landtagswahl bietet NDR Schleswig-Holstein den Kandidat:innencheck an: Über eine virtuelle Datenbank mit Suchfunktion können sich Wählerinnen und Wähler über die für ein Direktmandat in ihrem Wahlkreis Kandidierenden informieren. Zur Suche reicht es, einfach den Ortsnamen oder den Namen einer Kandidatin oder eines Kandidaten einzugeben.
Auftakt in den Wahllokalen
Am Sonntagvormittag ist in den Wahllokalen in Schleswig-Holstein schon einiges los.
Wahlwissen: Was muss ich zur Wahl mitbringen?
Die Stimmen der jungen Wähler: Finn aus Probsteierhagen
Finn, 17 Jahre, aus Probsteierhagen (Kreis Plön) möchte unter anderem, dass die Preise für Agrarprodukte steigen, damit Landwirte "wieder Geld verdienen".
So lief die Wahl vor fünf Jahren
Klare Siegerin im Mai 2017: die CDU um Spitzenkandidat Daniel Günther mit 32,0 Prozent. Die bisher regierende Küstenkoalition hatte keine Mehrheit mehr.
Wahlwissen: Wer darf bei der Landtagswahl wählen?
Wie viele gehen heute zur Wahl?
60 Prozent? 70 Prozent? Oder noch mehr? Wie viele der 2,3 Millionen wahlberechtigten Schleswig-Holsteiner wählen gehen, wird sich am Abend zeigen. Ein Blick auf die vergangenen Wahlbeteiligungen bei den Landtagswahlen in SH zeigt einige Schwankungen.
- 1996: 71,8 Prozent
- 2000: 69,5 Prozent
- 2005: 66,5 Prozent
- 2009: 73,6 Prozent
- 2012: 60,2 Prozent
- 2017: 64,2 Prozent
Wahlwissen: Wen kann ich bei der Landtagswahl wählen?
Heute dürfen schätzungsweise 127.000 junge Menschen ab 16 Jahren zum ersten Mal ihre Stimme abgeben und mitbestimmen, welche Parteien in den Landtag einziehen.
Guten Morgen!
Herzlich willkommen zu unserem Liveblog. Mehr als 2,3 Millionen Schleswig-Holsteiner entscheiden heute über die künftige Zusammensetzung des Landtags. Die Wahllokale sind seit 8 Uhr geöffnet. Wie ist die Wahlbeteiligung? Wie ist die Stimmung bei den Parteien? Welche wichtigen Ereignisse und Entwicklungen gibt es? Was läuft in den sozialen Netzwerken? Wir halten Sie mit unserem Liveblog den ganzen Tag auf dem Laufenden.