Prien: Beratungen am Wochenende über Schulbetrieb
Jetzt schon eine Entscheidung für den künftigen Schulbetrieb zu fällen, ist nach Ansicht der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien (CDU) überstürzt.
Prien hat die Forderungen zurückgewiesen, jetzt schon zu entscheiden, wie der Schulunterricht ab 11. Januar aussehen soll. "In Schleswig-Holstein werden wir am Wochenende nach Gesprächen mit unseren wissenschaftlichen Beratern intern beraten, wie das Infektionsgeschehen im Land zu bewerten und welche Schlussfolgerungen daraus für den Schulbetrieb zu ziehen sind", erklärte die CDU-Politikerin am Dienstag. "Für eine verantwortliche Entscheidung ist es zu früh, uns fehlen belastbare Zahlen".
Gewerkschaft verlangt nach konkreten Ansagen
Am Montag folgen Priens Angaben nach dann die Beratungen in der Kultusministerkonferenz - und parallel dazu in der Koalition zur Vorbereitung der Beratungen von Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten am kommenden Dienstag. Erst dann solle ein Beschluss über die Schule getroffen werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatte zu Weihnachten eine frühzeitige Entscheidung über den Schulbetrieb im neuen Jahr verlangt. "Bei allem Verständnis für den Wunsch nach schneller Klarheit halte ich wenig davon, sich frühzeitig mit deutlichen Positionierungen zu Wort melden", sagte Prien darauf.
Infektionsgeschehen als Grundlage für Entscheidungen
Nach aktuellem Stand beginnen die Schulen am Donnerstag und Freitag kommender Woche mit Distanzlehre. Die Schulen seienauf alle Szenarien vorbereitet, so Prien. "Das oberste gesamtgesellschaftliche Ziel muss weiterhin sein, die Infektionszahlen möglichst schnell und deutlich zu senken." Vor den Ferien hatte es in ganz Schleswig-Holstein Übe-Tage für die Distanzlehre gegeben, an dem Schüler und Lehrer testen sollten, ob alles funktioniert und wo noch nachgefasst werden muss. Wann es wieder in die Präsenzlehre gehen kann, ist nach aktuellem Stand noch völlig offen. "Es ist unser Ziel, die Schulen als ersten gesellschaftlichen Bereich wieder zu öffnen, aber Grundlage für diese Entscheidung muss das Infektionsgeschehen sein", sagte Prien.
Hamburger Senat hat bereits entschieden
In Hamburg müssen die Schüler nach den Weihnachtsferien noch bis voraussichtlich Ende Januar zu Hause lernen. Der Senat verlängerte am Dienstag aufgrund der steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen die bereits vom 5. bis 10. Januar ausgesetzte Anwesenheitspflicht um eine Woche und schloss zudem nicht aus, dass es auch in den letzten beiden Januarwochen keinen regulären Präsenzunterricht geben wird.
