Corona-Angst: Sehr wenige gehen zur Krebsvorsorge
Um Krebs früh zu erkennen, ist es wichtig, sich regelmäßig vorsorglich untersuchen zu lassen. Seit der Corona-Pandemie machen das jedoch noch weniger Menschen in Schleswig-Holstein als sonst.
Die Teilnahme an den kostenfreien Krebs-Früherkennungsuntersuchungen liegt auf einem niedrigen Niveau. Das bestätigt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Demnach waren im ersten Halbjahr 2021 nur 9,4 Prozent der Männer über 45 Jahren bei der Krebs-Früherkennung. Bei den Frauen gingen immerhin 18,2 Prozent zur Vorsorge - und damit genauso viele wie im Vorjahreszeitraum. Laut Krankenkasse sind die Gründe Bequemlichkeit, Verdrängung, Angst - aber auch Scham und Unwissenheit bei dem Thema.
Früherkennung wichtig
Dabei ist das gerade bei Krebserkrankungen sehr wichtig: In vielen Fällen sei eine schonende Therapie bis hin zur Heilung möglich, wenn der Krebs früh genug erkannt wird, sagt Jens Kuschel von der AOK NordWest. Vor allem im ersten Lockdown seien viele Menschen nicht zum Arzt gegangen, aus Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, sagt Kuschel: Das dürfe sich nicht noch einmal wiederholen. Die Arztpraxen sind laut Kuschel vorbereitet und haben entsprechende Hygienemaßnahmen getroffen. Etwa 9.000 Menschen in Schleswig-Holstein sterben pro Jahr an Krebs.
Insgesamt gab es in den vergangenen zwei Jahren starke Rückgänge bei der Früherkennung von Krebs. Bei Hautkrebs sind es fast 20 Prozent gegenüber 2019. Zur Mammografie und zur Prostatakrebsfrüherkennung gingen jeweils acht Prozent weniger Menschen als noch 2019.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Coronavirus
