Klinikum Nordfriesland: 2.200 Menschen in Quarantäne
Nach einem Corona-Ausbruch sind inzwischen 73 Mitarbeiter und 60 Patienten des Klinikums Nordfriesland positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Es gibt einen Aufnahmestopp.
Laut Kreis arbeiten 37 der positiv getesteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Husum und 33 am Standort Niebüll. Weitere Testergebnisse haben den Angaben zufolge am Montagabend noch nicht vorgelegen. Nach einem Corona-Ausbruch in dem Klinikum waren am Wochenende nach Angaben eines Sprechers knapp 1.200 Mitarbeiter getestet worden. 200 weitere Tests stehen den Angaben zufolge noch aus. Bis zum 21. Januar werden in den Krankenhäusern Husum und Niebüll keine weiteren Patienten aufgenommen.
3.300 Menschen in Quarantäne
Nach den neuesten Zahlen aus dem Gesundheitsamt gilt inzwischen für mehr als 3.300 Menschen im Kreis Nordfriesland vorsorglich eine Quarantäne. Davon betroffen sind auch alle, die sich seit dem 4. Januar in den Kliniken in Husum oder Niebüll als Patienten, Besucher oder Mitarbeiter aufgehalten haben und damit als Kontaktperson der Kategorie Eins (KP1) gelten. Die Situation stellt die Gesundheitsversorgung an der Westküste vor große Herausforderungen: Die Kliniken in Husum und Nordfriesland nehmen aktuell nur noch Notfälle auf, für viele Patienten und die Rettungsdienste bedeutet das weite Wege. Die nächsten Klinken liegen in Heide (Kreis Dithmarschen), Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg) und Flensburg. Aber auch dort werden die Kliniken voller, daher werden planbare Operationen teilweise abgesagt, um Kapazitäten für die Patienten aus Nordfriesland zu haben.
Die folgende Karte zeigt die Auslastung der Intensivstationen in Schleswig-Holstein - zusammengefasst auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte. Wenn Sie eine Region auswählen (berühren oder anklicken), erfahren Sie, wie hoch die Auslastung dort exakt ist und erhalten die Information, wie viele Corona-Patienten auf Intensivstation behandelt werden und wie viele beatmet werden. Der Stand des Datums in der Tabelle ist zu beachten. Aufgrund von Verzögerungen im Meldeweg können die Angaben der Kliniken bzw. des DIVI-Intensivregisters abweichen.
Ausbruch zieht Kreise bis ins Seniorenheim
Folgen hat der Ausbruch auch für die Menschen im Seniorenstift St. Jürgen in Husum. Zwei Bewohnerinnen kamen vergangene Woche aus dem Klinikum Nordfriesland zurück ins Heim - und brachten vermutlich das Virus mit. Inzwischen sind zehn Bewohner und drei Mitarbeiter positiv. Das Gesundheitsamt will in den kommenden Tagen 900 weitere Menschen testen lassen. Darunter sind alle Patienten, die in den vergangenen anderthalb Wochen das Klinikum verlassen haben.
