Garg begrüßt kostenlose Schnelltests - viele Fragen offen
Der Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), kostenlose Corona-Schnelltests anzubieten, wird in Schleswig-Holstein positiv aufgenommen. Vieles müsse aber noch im Detail geklärt werden, sagte Minister Heiner Garg.
Im NDR Interview sagte Gesundheitsminister Garg (FDP), Schleswig-Holstein werde alles für die Umsetzung tun. Aber er warnte auch davor, dass Praxen und Apotheken überfordert sein könnten. "Bei den Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern, möglicherweise auch Zahnärztinnen und Zahnärzten, die man dafür braucht, um eine solche Masse zu erledigen, da wird man nicht einfach in irgendeine Sprechstunde hineinlaufen können." In einem Testzentrum könne dies möglicherweise organisiert werden.
Garg: Sportliche Aufgabe für alle Beteiligten
Die Frage sei auch, wie die Bürger an den Test kommen sollen. "Soll das über ein Gutscheinsystem laufen oder soll jeder einfach hineinlaufen können in ein Testzentrum?" Entscheidende Punkte seien also noch offen. Garg sprach von einer "sportlichen Aufgabe für alle Beteiligten". Jens Spahn (CDU) hatte am Dienstag den Plan verkündet, ab dem 1. März allen Bürgern kostenlose Schnelltests anzubieten. Kommunen könnten ihre Testzentren oder Apotheken mit solchen Angeboten beauftragen, so Spahn.
Apothekerkammer skeptisch
Die Apothekerkammer Schleswig-Holstein hatte bereits am Dienstag ihre Zweifel an Spahns Vorstoß geäußert. Die Apotheken hätten nicht ausreichend Personal, sagte der Geschäftsführer der Kammer, Frank Jaschkowski. "Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in einer Apotheke sind in erster Linie zur Versorgung der Patienten mit Arzneimitteln da. Wenn parallel dazu noch getestet werden soll, stoßen sie an ihre Grenzen oder gehen darüber hinaus. Nebenbei stemmen lässt sich sowas leider nicht." Viele Apotheken hätten auch nicht genügend Räume für die Testdurchführungen.
