Garg: Strengere Corona-Regeln sind Vorsichtsmaßnahme
Gesundheitsminister Garg hat sich zur aktuellen Corona-Lage und den ab morgen geltenden strengeren Regeln geäußert. Dabei bekräftigte er noch einmal, dass die Verschärfungen eine Vorsichtsmaßnahme sind.
Die Ansteckungsfähigkeit von Omikron sei deutlich höher als bei allen anderen Coronavarianten, sagte Heiner Garg (FDP) am Montag. Ob sich Omikron auf die Krankheitsverläufe weniger dramatisch auswirke oder nicht, werde noch untersucht. Da man dies eben gesichert noch nicht wisse, erlasse die Landesregierung aktuell trotzdem verschärfte Regelungen. "Weil es in Schleswig-Holstein zu massiven Ausbruchsgeschehen vor dem Hintergrund von Partys gekommen ist, hat die Landesregierung beschlossen, die bestehenden Maßnahmen kurzfristig zu verschärfen." Er rechne mit vielen Nachmeldungen in den nächsten Tagen und somit auch mit höheren Inzidenzzahlen, so Garg. Er bekräftigte noch einmal die Forderung, die epidemische Lage festzustellen.
Garg ist für kürzere Quarantäne-Zeiten
Zudem appellierte Garg an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), schnell eine Regelung auf den Weg zu bringen, die kürzere Quarantäne-Zeiten ermöglicht, damit bei Corona-Fällen "nicht das halbe Land lahmgelegt" werde. Garg schlägt außerdem vor zu unterscheiden, ob jemand geimpft oder geboostert ist. Nach seinen Worten wäre das sinnvoll, wenn sich herausstellt, dass die Omikron-Variante tatsächlich weniger gefährlich ist als die vorherigen Corona-Varianten.
Midyatli: Landesregierung handelt spät und zögerlich
Kritik am Krisenmanagement der Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP kam am Montag von der SPD-Landes- und Fraktionschefin Serpil Midyatli. Sie sprach von falschen Entscheidungen sowie zu spätem und zögerlichem Handeln. Das Land habe seine gute Ausgangslage mit relativ wenigen Infektionen verspielt und sei ein früher Omikron-Hotspot in Deutschland geworden.
Inzidenz steigt, Lage in Krankenhäusern stabil
Die Corona-Lage in Schleswig-Holstein bleibt dynamisch: Nach Weihnachtspartys in Diskotheken mit zahlreichen Infektionen waren mehrere Tausend Besucher in Quarantäne geschickt worden. Mit einer aktuellen Inzidenz von 244,3 liegt das Land inzwischen bundesweit im Mittelfeld. In den Krankenhäusern ist die Lage aber bisher nicht dramatisch. Die Zahl der dort behandelten Covid-19-Erkrankten sank sogar leicht auf 163 und die der Intensivpatienten blieb stabil bei 46. Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz - die Zahl der neuen Corona-Klinikpatienten innerhalb einer Woche je 100.000 Menschen - stagnierte zuletzt bei 2,4.
Der weitere Fahrplan in Sachen Corona
Am Dienstag (4.1.) treten einige Verschärfungen von Schutzmaßnahmen in Kraft, am Freitag beraten die Länderchefs mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) über die Lage und am nächsten Montag (10.1.) wird der Landtag in einer Sondersitzung eine Regierungserklärung von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hören und anschließend debattieren.
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