Nebenwirkungen bei Impfstoffen: Experten haben keine Bedenken
Nach den Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca hat bei Mitarbeitern am Westküstenklinikum Heide und Brunsbüttel starke Nebenwirkungen gegeben.
In den Westküstenkliniken in Heide und Brunsbüttel wurden Anfang der Woche mehr als 300 Mitarbeiter gegen das Virus geimpft. Sie alle bekamen den Impfstoff von AstraZeneca. Knapp 100 Beschäftigte meldeten sich anschließend vorübergehend krank - wegen starker Reaktionen wie Kopfschmerzen, leichtem Fieber und Gliederschmerzen. Ein ähnliches Bild gab es auch bei den Kliniken in Rendsburg und Neumünster.
Empfehlung: gestaffelt impfen
Im Sozialausschuss angesprochen auf größere Personalausfälle wegen Impfreaktionen in den Kliniken, erklärte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP): "Wir werden die Empfehlung abgeben, gestaffelt zu impfen, damit das abgefedert wird." Er betonte aber auch, dass es der Landesregierung ein besonderes Anliegen gewesen sei, Personal von Anfang mitzuimpfen.
Silke Seemann, Leiterin der Krankenhaus-Abteilung im Gesundheitsministerium, erklärte, dass auch ihr von den Kliniken zurückgemeldet werde, dass etwa 30 Prozent des geimpften Personals wegen einer Impfreaktion ausfalle. Die Ausfälle seien aber sehr kurzfristig - also meist nur einen Tag lang. Bei Grippeschutz-Impfungen gebe es ähnliche Probleme. Häuser, die viel Erfahrung damit haben, hätten ein eingespieltes Vorgehen, um die Zahl der Ausfälle zu begrenzen, so Seemann.
Reaktionen halten nur kurzzeitig an
"Das ist nicht überraschend", sagte Anne Marcic, Referentin für Infektionsschutz im Gesundheitsministerium. Insgesamt handele es sich aufgrund der Zulassungsstudien um erwartbare Impfreaktionen. Aber die Zahl von 30 Prozent sei relativ hoch. "Es sind sehr kurzzeitig anhaltende Reaktionen, die dann auch wieder verschwinden und nicht bleibend sind."
Marcic: Reaktionen bei anderen Impfstoff erst bei den Zweitimpfungen
Ein längerer Ausfall des Personals über viele Tage sind laut Marcic nicht zu erwarten. Da man vor allem in den letzten zwei Wochen relativ viele Erstimpfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff vorgenommen habe, gebe es nun häufigere Berichte über Arbeitsausfälle. Bei dem Biontech-Pfizer-Impfstoff gebe es auch Impfreaktionen, allerdings erst bei den Zweitimpfungen - und nicht in dem Maße, sagte die Referentin.
