Ein Mitarbeiter der Johanniter nimmt einen Rachenabstrich von einer Frau. © picture alliance Foto: Moritz Frankenberg

Corona: Omikron nun dominante Variante in Schleswig-Holstein

Stand: 28.12.2021 19:52 Uhr

Die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle der Omikron-Variante nimmt in Schleswig-Holstein stark zu. Laut der Landesmeldestelle ist sie seit dem 23. Dezember unter den Neuinfektionen vorherrschend.

von Daniel Kummetz und Marlen Hildebrandt

Mehr als 50 Prozent der Corona-Infektionen sind seit dem Tag vor Heiligabend Omikron-Verdachtsfälle, wie der Leiter der Landesmeldestelle, Helmut Fickenscher, NDR Schleswig-Holstein sagt. In der Landesmeldestelle laufen die Daten aus den Gesundheitsämtern im Land zusammen. "Das bedeutet, dass Omikron wirklich da ist", erklärt Fickenscher. Das sei nicht mehr ein Spezialfall bei eingereisten Touristen aus Südafrika. "Die Variante ist in der schleswig-holsteinischen Bevölkerung unterwegs." Die Häufigkeit der Omikron-Fälle schwankt laut dem Virologen nun von Tag zu Tag zwischen 50 und 60 Prozent.

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Vor allem 20- bis 30-Jährige betroffen

Und das betrifft laut Fickenscher zurzeit in Schleswig-Holstein besonders eine Altersgruppe: die 20- bis 30-Jährigen. "Das mag damit zu tun haben, dass es vorher auch schon in Hamburg, speziell im Bereich der Feierszene, gehäuft nachgewiesen worden ist", sagt Fickenscher. In diesem Umfeld übertrage es sich natürlich auch leicht - auch ins Umland. Fickenscher erwartet, dass sich das Virus von dieser Altersgruppe aus weiter verbreiten wird. "Das kommt eben auf die engen Kontakte an, und es ist zu erwarten, dass es auch weiter die anderen Altersgruppen dann betreffen wird".

Der Verdacht auf Omikron wird bei der Analyse der PCR-Tests in Laboren festgestellt - und ist laut Fickenscher meist richtig: "Mit sehr, sehr wenigen Ausnahmen bestätigt sich auch dieser Verdacht, wenn das gesamte Virusgenom sequenziert wird." Vor allem die sehr schnelle Verbreitung der Omikron-Variante macht Politikern und Wissenschaftler Sorgen. Der neue Corona-Expertenrat der Bundesregierung warnte vor einer "explosionsartigen Verbreitung", die auch Genesene und Geimpfte stärker betreffe.

Fickenscher: 800 Omikron-Fälle in SH

Die Fallzahl werde nun jeden Tag weiter zunehmen, sagt Fickenscher. Er erwartet, dass die Omikron-Variante die bisher vorherrschende Delta-Variante komplett verdrängt - in ein bis zwei Wochen. Am Dienstag meldete das RKI in seiner werktäglichen Übersicht über die Omikron-Fälle 626 bekannte Omikron-Fälle aus Schleswig-Holstein, 301 mehr als am Montag. Zu den Fällen zählen die definitiv per Sequenzierung nachgewiesenen Omikron-Fälle (42) und die beim PCR-Test auffälligen Verdachtsfälle (584). Laut Fickenscher lag die Gesamtzahl der Omikron-Fälle am späten Dienstagnachmittag schon bei 800.

Den ersten Nachweis eines Omikron-Falls gab es in Schleswig-Holstein am 3. Dezember. Vor der sehr schnellen Verbreitung dieser Variante hatten zuerst südafrikanische Wissenschaftler Ende November gewarnt. In Schleswig-Holstein hat es Omikron in weniger als drei Wochen geschafft dominant zu werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 28.12.2021 | 20:00 Uhr

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