Corona in SH: GEW erwartet, dass Distanzunterricht notwendig wird
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wirft der Landesregierung wenige Tage vor dem Schulstart vor, nur auf Präsenzunterricht zu setzen, Distanzunterricht zu tabuisieren und die Schulen zu wenig zu unterstützen.
Das Ziel, Präsenzunterricht in den Schulen beizubehalten, teile die GEW zwar - die Regierung mache es sich aber zu einfach, so der Vorwurf der GEW-Landesvorsitzenden Astrid Henke. "Wenn wir die Infektionslage realistisch betrachten, wird uns gar nichts anderes übrig bleiben, als an manchen Schulen oder gar Regionen in den Distanzunterricht zu wechseln", sagte Henke mit Blick auf die steigende Zahl von Coronavirusinfektionen und entsprechende Quarantänemaßnahmen. "Für die Gesundheit von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern wäre es mancherorts sicherlich klüger, das rechtzeitig zu tun, bevor sich erst viele anstecken oder in Quarantäne müssen."
Bildungsministerium setzt auf Präsenzunterricht
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) - derzeit auch Vorsitzende der Kultusministerkonferenz - hatte zuletzt immer wieder betont, dass Präsenzunterricht trotz des Infektionsgeschehens der richtige Weg sei. "Die Schulen sollten das Letzte sein, was noch einmal flächendeckend geschlossen wird", sagte die Ministerin. "Wir wollen Kindern und Jugendlichen einen Schulbesuch ermöglichen, der so normal wie möglich ist."
GEW fordert unter anderem tägliche PCR-Tests
Die GEW spricht davon, dass sie "voller Sorgen" auf den Schulstart am kommenden Montag blicke - und stellt Forderungen: Für einen "halbwegs sicheren Schulbetrieb" wünscht sich die Gewerkschaft für die Schulen tägliche PCR-Tests, eine Rückkehr zur Kohortenbildung sowie die Bereitstellung von Luftfilteranlagen und FFP2-Masken.
Und auch die Kultusministerinnen- und minister haben am Mittwoch beraten: Trotz steigender Infektionszahlen sollen die Schulen nach Willen der Kultusministerkonferenz geöffnet bleiben. Schulen sollten erst dann geschlossen werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft seien, hieß es in einer Erklärung der 16 Bildungs-ministerinnen und Bildungsminister der Länder.
