Corona: Inselbewohner müssen zum Impfen nicht aufs Festland
Stand: 06.01.2021 13:42 Uhr
Auf den nordfriesischen Inseln und den Halligen sowie auf Helgoland sollen sich die Menschen in den kommenden Wochen vor Ort impfen lassen können.
Mobile Impfteams sollen spätesten ab März auch auf die kleineren Inseln und Halligen geschickt werden, um die Insulaner, die in Impfkategorie eins fallen, impfen zu können. Auf den größeren Inseln sind feste Impfstationen geplant, auch die Ärzte vor Ort sollen eingebunden werden. Auf dieses Vorgehen haben sich am Dienstagabend Vertreter der Insel- und Halligkonferenz, des Kreises, des Landes und der Kassenärztlichen Vereinigung geeinigt.
Wie viele Impfdosen werden benötigt?
Bevor allerdings überhaupt geimpft werden kann, muss zunächst die Anzahl der benötigten Impfdosen für die Inseln und Halligen ermittelt werden. Das soll in den kommenden Wochen geschehen, teilte der Vorsitzende der Insel- und Halligkonferenz, Manfred Ueckermann, mit. Feste, zentrale Impftermine sollen erst festgelegt werden, sobald klar ist, wie viel Impfstoff überhaupt in Schleswig-Holstein zur Verfügung steht.
Nach dieser Priorität wird geimpft
- Personen ab 80 Jahren
- Personen, die in stationären Einrichtungen für ältere oder pflegebedürftige Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind
- Pflegekräfte in ambulanten Pflegediensten
- Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen wie Intensivstationen, Notaufnahmen, Rettungsdienste, als Leistungserbringer der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, Impfzentren und in Bereichen mit infektionsrelevanten Tätigkeiten
- Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, die Menschen mit einem hohen Risiko behandeln, betreuen oder pflegen (etwa Hämato-Onkologie und Transplantationsmedizin)
- Über-70-Jährige
- Personen mit Trisomie 21, mit Demenz oder geistiger Behinderung, nach einer Organtransplantation
- Enge Kontaktpersonen von solchen pflegebedürftigen Personen, die über 70 Jahre alt sind, an Trisomie 21 oder einer geistigen Behinderung (bzw. Demenz) leiden oder nach einer Organtransplantation ein hohes Infektionsrisiko haben.
- Kontaktpersonen von Schwangeren
- Personen, die in stationären Einrichtungen für geistig behinderte Menschen tätig sind oder bei ambulanten Pflegediensten regelmäßig geistig behinderte Menschen behandeln, betreuen oder pflegen
- Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem hohen oder erhöhten Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus tätig sind, insbesondere Ärzte und sonstiges Personal mit regelmäßigem Patientenkontakt, Personal der Blut- und Plasmaspendedienste und in Testzentren
- Polizei- und Ordnungskräfte, die im Dienst, etwa bei Demonstrationen, einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
- Personen im öffentlichen Gesundheitsdienst und in relevanten Positionen der Krankenhausinfrastruktur
- Personen, die in Flüchtlings- und Obdachloseneinrichtungen leben oder tätig sind
- Über-60-Jährige
- Personen mit folgenden Krankheiten: Adipositas, chronischer Nierenerkrankung, chronischer Lebererkrankung, Immundefizienz oder HIV-Infektion, Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Krebs, COPD oder Asthma, Autoimmunerkrankungen und Rheuma
- Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen mit niedrigen Expositionsrisiko (Labore) und ohne Betreuung von Patienten mit Verdacht auf Infektionskrankheiten
- Personen in relevanter Position in Regierungen, Verwaltungen und den Verfassungsorganen, in Streitkräften, bei der Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz und THW, Justiz
- Personen in relevanter Position in Unternehmen der kritischen Infrastruktur, Apotheken und Pharmawirtschaft, öffentliche Versorgung und Entsorgung, Ernährungswirtschaft, Transportwesen, Informationstechnik und Telekommunikation
- Erzieher und Lehrer
- Personen mit prekären Arbeits- oder Lebensbedingungen
Weitere Informationen
Die SPD will, dass die Bürger zu den Impfungen eingeladen werden. Viele Menschen würden durch das derzeitige Verfahren nicht erreicht.
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Im Land haben die ersten 15 von 19 Impfzentren ihre Arbeit aufgenommen. In Kiel gehörte die 81-jährige Ursula Claassen zu den ersten Patienten.
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Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord |
Nachrichten für Schleswig-Holstein |
06.01.2021 | 08:00 Uhr