Corona-Impfung in SH: Termine in 30 Minuten vergeben
Schleswig-Holsteiner können einen Impftermin telefonisch oder online für die landesweiten Impfzentren buchen. Laut Gesundheitsministerium gingen für die zweite buchbare Woche zu viele Anmeldungen ein.
Die Impftermine für die kommende Woche in den Impfzentren in Schleswig-Holstein sind alle vergeben. Nach der Freischaltung der Terminbuchung waren diese am Dienstagmorgen innerhalb einer knappen halben Stunde belegt. Insgesamt ging es um 15.000 Termine für die Erst- und Zweitimpfung. Buchungen sind laut Webseite erst wieder ab kommender Woche Dienstag (12.1.) möglich. Das Gesundheitsministerium teilte jedoch mit, dass verfügbare Termine abhängig von der verfügbaren Impfstoffmenge sind.
Probleme bei der Anmeldung
Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer sowie Hörerinnen und Hörer von NDR Schleswig-Holstein berichteten von technischen Schwierigkeiten. Bereits bei den ersten Anmeldungen in der vergangenen Woche hatte es Probleme gegeben. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte dazu, man habe aus der Erfahrung der vergangenen Woche gelernt und die Kapazitäten ausgeweitet. Die Systeme des Landes kamen heute offenbar erneut nicht hinterher. Mal zeigte die Webseite keine und mal bis zu 30 freie Termine an. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es keine technische Überlastung. Allerdings hätten manche Bürger gebuchte Termine wieder storniert, deswegen seien diese Termine kurzzeitig wieder buchbar gewesen, so der Sprecher.
Auch die Hotline 116 117 war überlastet. Dort seien nicht unbegrenzt Mitarbeiter verfügbar. Und wenn Tausende gleichzeitig anriefen, könne man nicht alle abfertigen, so der Sprecher weiter. Die Folge war heute eine Bandansage über unverhältnismäßig lange Wartezeiten.
Mangel an Impfstoff bremst das Tempo
Im Land sind seit Montag 15 der 29 geplanten Zentren geöffnet - auch wenn der Bund bisher nicht ausreichend Impfstoff liefert. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) forderte, mehr Impfstoff zu beschaffen, um das Impfen in Deutschland zu beschleunigen. "Wir müssen gemeinsam mit den Landeswirtschaftsministern und dem Bund gucken, dass Produktionskapazitäten ausgeweitet werden können auch auf nationaler Ebene." Auch nationale Notfallzulassungen von Impfstoff, der bereits in anderen Ländern zugelassen ist wie der von AstraZeneca, sollten aus Gargs Sicht zumindest als Option ins Auge gefasst werden.
Etwa 11.000 Schleswig-Holsteiner wurden laut Gesundheitsministerium bislang gegen Covid-19 geimpft. Diese Impfungen erfolgten durch mobile Impfteams und in Krankenhäusern, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Insgesamt hat das nördlichste Bundesland bislang rund 48.000 Impfdosen erhalten. Am Freitag werden weitere 24.000 erwartet.
Termine übers Telefon oder Webseite möglich
Für die Anmeldung zur Corona-Impfung hat die Landesregierung die zentrale Hotline des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 und die Webseite www.impfen-sh.de bereitgestellt. Dort wird es entsprechend der Priorisierung der Ständigen Impfkommission ein Anmeldeverfahren geben, bei dem die Voraussetzungen abgefragt werden - zum Beispiel das Geburtsdatum, wenn es um das Alter geht. Entsprechende Dokumente zum Nachweis - wie der Personalausweis - sind dann beim Impftermin vorzulegen.
Pflegekräfte, die für stationäre Pflegeeinrichtungen oder für ambulante Pflegedienste arbeiten sowie Mitarbeitende von Rettungsdiensten und Menschen, die älter als 80 Jahre sind, können sich zuerst impfen lassen. Menschen über 80 Jahre, die zu Hause betreut werden und die Impfzentren nicht aufsuchen können, werden zu einem späteren Zeitpunkt geimpft - anders sei es in der Praxis nicht möglich, so das Gesundheitsministerium.
Abgestuftes Verfahren für die Impfung
Die Impfung ist für die Menschen kostenlos, unabhängig von der Krankenversicherung - die Kosten übernimmt der Bund. Wer allgemeine Fragen klären will, kann sich an das Bürgertelefon unter (0431) 797 000 01 wenden - oder per E-Mail an corona@lr.landsh.de.
Die Impfung wird der Bevölkerung in einem abgestuften Verfahren zugänglich gemacht: Um die besonders vulnerablen Gruppen zu schützen, hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Priorisierung empfohlen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verkündete daraufhin, dass die Priorisierung in der Praxis in nur drei Gruppen erfolgt - nicht in fünf, wie die STIKO in ihrer Empfehlung vorsieht. Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat angekündigt, die Bevölkerung durch Presseinformationen und in den Sozialen Medien zu informieren, welche Gruppe wann an der Reihe ist.
