Zurück zu den Anfängen: Flensburger wählt Baumkuchen
Kay Preußer ist einst als Vertriebler um die Welt gejettet. Dann tauschte er Flugzeug gegen Konditorei. Er backt jetzt mit Leidenschaft Baumkuchen - und die Leute rennen ihm die Hütte ein.
Baumkuchen als Familienschicksal: Bereits sein Urgroßvater Emil Preußer macht sich Anfang des vergangenen Jahrhunderts in Flensburg damit einen Namen. Dessen Sohn und dann der Enkel machen das Preußer Café zu dem Treffpunkt der Stadt. Auch Kay Preußer entscheidet sich zunächst für die Ausbildung zum Konditormeister - dann aber doch gegen eine Sechs-Tage-Woche in der Backstube und für ein Leben als Vertriebler in der Mobilfunkbranche. So jettet er viele Jahre um die Welt.
60.000 Euro Mut aufgebracht
Vor zwei Jahren dann der Wendepunkt: Die alte Familienmaschine steht wieder vor ihm. Die alte Konditorei in Flensburg, die seit vier Generationen den Preußers gehört, hatte Kay Preußer nie verkauft. Im Alter von 58 Jahren lässt er schließlich ein bewegtes Berufsleben hinter sich. Der Traum vom Baumkuchen-Revival kostet ihn 60.000 Euro Mut. "Das größte Risiko war wirklich diese Investition. Es haben einem aber auch viele Mut gemacht", erzählt der Flensburger. Vor allem seine Frau ist ihm eine große Stütze.
Saisonarbeit eng getaktet
Das Saisongeschäft ist kurz: Nur vor Weihnachten und Ostern stehen er und seine Frau in der kleinen Backstube im Hof. Jetzt im Vorweihnachtsgeschäft 15 Stunden, jeden Tag. Bis zu 50 Baumkuchen fertigen sie täglich - verkauft wird direkt aus der kleinen Backstube. Kay Preußer macht seine Baumkuchen nach Salzwedeler Art: mit gezackten statt glatten Ringen - eine Glaubensfrage aus viel Butter, Eiern, Zucker, Mehl und Gewürzen. "Die Schichten dürfen nicht zu dünn sein und er muss schön saftig sein, durchgebacken - aber nicht zu trocken. Das ist das Geheimnis", verrät der Konditormeister.
