Zoll durchsucht Geschäftsräume in SH
Es geht um den Vorwurf des Betrugs mit Sozialabgaben im großen Stil. Deshalb haben Ermittler am Dienstag viele Geschäftsräume eines Unternehmens durchsucht - auch im Norden.
Mehr als 500 Zollbeamte - unter anderem des Zollamts Itzehoe und der Staatsanwaltschaft Lübeck - haben am Dienstag zeitgleich Geschäftsräume einer Gerüstbaufirma in mehreren Bundesländern durchsucht - auch in Schleswig-Holstein. Laut Staatsanwaltschaft wurden 50 Durchsuchungsbeschlüsse gleichzeitig in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Berlin vollstreckt.
Beschuldigte sollen Sozialabgaben vorenthalten haben
"Bei den Durchsuchungen haben wir umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Gleichzeitig wurden erste Vernehmungen von Beschuldigten und Zeugen durchgeführt", sagte der Pressesprecher des Zollamtes Itzehoe Thomas Gartsch. "Gegen den Geschäftsführer des Unternehmens besteht der Verdacht, dass er sich mit anderen Beschuldigten aus Hamburg und Bremen zu einer Bande zusammengeschlossen hat." Der 38 Jahre alte Geschäftsführer des Unternehmens werde verdächtigt, gemeinsam mit den anderen Beschuldigten seit August 2016 in erheblichem Umfang Sozialabgaben vorenthalten zu haben, teilten die Staatsanwaltschaft Lübeck und das Hauptzollamt Itzehoe (Kreis Steinburg) am Dienstag mit. Die Beschuldigten sollen gewerbsmäßig ausländische Arbeitskräfte in die Bundesrepublik eingeschleust haben und so die Sozialkassen der Bauwirtschaft betrogen haben. Dadurch sei den Sozialversicherungen nach bisherigem Stand ein Schaden von rund 300.000 Euro entstanden. Gegen die Beschuldigten werde seit längerer Zeit ermittelt, heißt es in der Pressemitteilung.
