Zeitreise: Die Fischer von Moorhövd
1982 startet eine Vorabendserie rund um die Geschichte einer Fischerfamilie aus dem fiktiven Dorf Moorhövd. Das ist in Wirklichkeit Maasholm an der Schlei. Und dort ist man noch heute stolz, Fernsehschauplatz gewesen zu sein.
Der Vorspann von "Die Fischer von Moorhövd" lief das erste Mal am 26. Februar 1982 über die norddeutschen Bildschirme. Insgesamt 14 Teile produzierte der NDR damals in der Schlei-Region. Unter anderem auch in Kappeln und in Arnis. Etwa sechs Monate dauerten die Dreharbeiten insgesamt. Die Hauptrolle in der NDR-Vorabendserie hatte Manfred Krug. Neben ihm aber waren viele Stars aus dem Norden dabei, wie die beiden Flensburger Jens Exler und Renate Delfs. Auch der Kieler Heinz Reincke war mit an Bord.
Und immer mit dabei: viele ehrenamtliche Statisten. Ohne die Bewohner wären viele Szenen schlicht unmöglich gewesen, zum Beispiel die gleich zu Beginn der ersten Folge. Mehr als 30 Anwohner und Schauspieler ruderten gemeinsam über die Schlei. Eine Beerdigung wurde gedreht, der Sarg sollte von Massholm nach Kappeln gerudert werden. Die Boote stellten damals die Fischer des Dorfes zur Verfügung.
Dreharbeiten im Hafen von Maasholm
"Mein Boot leckte unheimlich, ich war ständig am Schippen, weil Wasser reinlief", erzählt heute der damalige Hafenmeister Rüdiger Hoffmann. Dem Team um Manfred Krug hatte er noch auf die Schnelle die richtige Rudertechnik beibringen müssen, "damit es authentisch aussah", so Hoffmann. Im Hafen von Maasholm ist noch eine stumme Zeitzeugin zu bewundern. Der ehemalige Kriegsschiffskutter "Antje-D", 1944 gebaut. Bis vor kurzem konnten noch Angeltouren auf ihr gebucht werden, seit Ende 2021 allerdings fehlt die Crew.
Die Fischerei begann sich schon zu wandeln, als "Die Fischer von Moorhövd" gedreht wurde. Viele Fischer hatten schon Anfang der 1980er-Jahre ihren Beruf an den Nagel gehängt oder machten aus ihren Fischkuttern touristische Angelkutter. "So war die Fischerei damals wirklich", sagt Jens Laß. Er fuhr damals zur See, hatte einen eigenen Kutter und beobachtete die Dreharbeiten genau. Sein Urteil: Die Serie bilde sehr authentisch die Fischerei und die Probleme damals ab.
Gutes Verhältnis zwischen Statisten und Schauspielern
Eine wichtige Kulisse war auch die St. Petri Kirche in Maasholm. Hier hatte Christl Laß - mit ihren damals roten Haaren - einen ihrer großen Auftritte. Durfte direkt hinter dem Brautpaar laufen: "Sie wollten unbedingt, dass ich vorne mitlaufe, wegen der Haare". Für die damalige Statistin waren die Dreharbeiten in der Region eine besonders aufregende Zeit. Zwischen Schauspielern und Bewohnern entstand ein gutes Verhältnis. Mehrmals hatte Christl Laß sogar Besuch von Schauspielern auf ihrem Balkon. Dann tranken alle Kaffee und klönten, so die damalige Statistin. Gefeiert und getrunken wurde oft in der Serie. Und die Bewohner durften dann immer als Statisten mitfeiern. Nach jedem erfolgreich abgedrehten Teil gab es ein Abschlussfest im Dorf.
Gute Werbung für die Region
Auch wenn für die Serie um die Fischer nach nur 14 Folgen bereits Schluss war und wenige Jahre später ein gewisser "Landarzt" für 26 Jahre auf Sendung ging: Viele, die die Dreharbeiten damals begleitet haben, sind noch heute stolz auf "Die Fischer von Moorhövd".