XFEL Schenefeld: Weiche Röntgenstrahlung gegen Klimawandel
Die Forschungseinrichtung European XFEL in Schenefeld im Kreis Pinneberg hat am Dienstag ihren fünften Geburtstag gefeiert. Pünktlich dazu wurde am Abend eine weitere Forschungsstation in Betrieb genommen.
Wissenschaft und Forschung - dafür ist der European XFEL in Schenefeld (Kreis Pinneberg) über die Grenzen von Deutschland hinweg bekannt. Seit 2017 können in den unterirdischen Anlagen mit dem Röntgenlicht-Laser Viren kartiert, chemische Reaktionen gefilmt und Prozesse, wie sie beispielsweise im Inneren von Planeten ablaufen, untersucht werden.
Experimente zu neuen Energiequellen und Klimawandel
Am Dienstagabend wurde eine weitere Forschungsstation in Betrieb genommen werden. Ihr Name ist SXP. Das steht für Soft X-ray Port. Es ist also eine Station mit sogenannter weicher Röntgenstrahlung. Forschergruppen sollen vom kommendem Jahr an die Möglichkeit haben, ihre eigenen Experimente durchzuführen. Es werde dabei etwa um neue Energiequellen oder Vorgänge im Zusammenhang mit dem Klimawandel gehen, sagte ein Sprecher der Forschungseinrichtung.
Wissenschaftler aus aller Welt nutzen XFEL
Der vor fünf Jahren in Betrieb genommene European XFEL (X-Ray Free-Electron Laser/ Röntgenlicht-Freie-Elektronen-Laser) ist eine Art Superkamera, die Vorgänge im Nanokosmos dreidimensional erfassen kann. Dafür werden in der 3,4 Kilometer langen unterirdischen Anlage zwischen dem Desy (Deutsches Elektronen-Synchroton) in Hamburg-Bahrenfeld und Schenefeld ultrahelle Blitze erzeugt. Die Forschungseinrichtung in Schenfeld kann von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt genutzt werden.
Die Staatssekretärin im Bundesforschungsministerium, Judith Pirscher (FDP), bezeichnete den European XFEL als Erfolgsprojekt. Die bisher 850 Millionen Euro Fördermittel für den Bau der Einrichtung seien gut investiert. "Damit stärken wir die Grundlagenforschung und die technologische Souveränität Deutschlands und von Europa", sagte Pirscher.